„Es ist schwer, zu sprechen“TV-Expertin bricht bei Wimbledon-Übertragung in Tränen aus

Martina Navratilova verfolgt in Wimbledon ein Match. Sie sitzt auf der Ehrentribüne.

Martina Navratilova ist in Wimbledon nicht nur ein gern gesehener Gast in der Royal Box, sondern auch als TV-Expertin gefragt.

Zahlreiche Favoriten und Favoritinnen müssen in Wimbledon früh ihre Koffer packen. Für eine zweimalige Siegerin war es gar der letzte Auftritt.

von Antje Rehse  (are)

Alexander Zverev? Raus! French-Open-Champion Coco Gauff? Raus! Daniil Medvedev? Raus! Olympiasiegerin Zheng Qinwen? Raus! Der Wimbledon-Auftakt war geprägt von zahlreichen Überraschungen.

Auch für eine zweimalige Siegerin endete das Turnier bereits in der ersten Runde. Danach flossen auf Court 1 viele Tränen.

Navratilova kommentiert letzten Wimbledon-Auftritt von Kvitova

Petra Kvitova (35), die im All England Lawn Tennis and Croquet Club 2011 und 2014 triumphiert hatte, stand zum letzten Mal auf dem Rasen in Wimbledon. Die Tschechin wird nach den US Open ihre Karriere beenden.

Ihren letzten Auftritt bei ihrem Lieblingsturnier hatte sich Kvitova anders vorgestellt. Beim 3:6; 1:6 gegen Emma Navarro aus den USA war sie chancenlos. „Herzlichen Glückwunsch und viel Glück, Emma. Ich hätte gerne etwas länger gegen dich gespielt, aber okay, so ist es halt“, sagte Kvitova nach dem Match im On-Court-Interview.

Dass dieses überhaupt stattfand, war einer kleiner Verstoß gegen das Wimbledon-Protokoll. Normalerweise werden nur die Gewinner und Gewinnerinnen nach einem Match auf dem Platz interviewt. Doch für die zweifache Siegerin machte das Turnier eine Ausnahme.

„Hier noch einmal zu spielen, bedeutet mir sehr viel“, sagte Kvitova. „Ich werde Wimbledon vermissen. Ich werde das Tennis vermissen. Ich werde euch Fans vermissen. Aber ich bin auch bereit für das nächste Kapitel in meinem Leben.“ Kvitova, die mit ihrem Coach Jiri Vanek (47) verheiratet ist, hat im vergangenen Jahr ihr erstes Kind, Sohnemann Petr, zur Welt gebracht.

Petra Kvitova winkt den Fans zu.

Petra Kvitova verabschiedte sich am Dienstag (1. Juli 2025) aus Wimbledon.

Nicht nur Kvitova selbst wurde bei ihrem letzten Wimbledon-Auftritt emotional. Auch in der Kommentatoren-Box flossen Tränen. Martina Navratilova (68), die bei dem Turnier als TV-Expertin im Einsatz ist, wurde von ihren Gefühlen überwältigt. 

„Es ist gerade schwer für mich, zu sprechen“, sagte die Tennis-Legende, die selbst tschechische Wurzeln hat. „Sie ist so ein netter Mensch, auf und neben dem Platz. Und für alle ein Vorbild“, fuhr die neunmalige Wimbledon-Siegerin mit erstickter Stimme fort.

Kvitova gilt als äußert beliebt, auch unter ihren Konkurrentinnen. Im Dezember 2016 wurde sie Opfer einer Messerattacke, als sie sich in ihrem Apartment einem Einbrecher entgegenstellte. Dabei erlitt sie schwere Verletzungen an ihrer linken Schlaghand, das Karriereende drohte. Doch die Tschechin kämpfte sich eindrucksvoll zurück. „Sie ist eine Inspiration“, sagte Gegnerin Emma Navarro und sprach von „einzigartigen Gefühlen“.