Anfangen kann man mit den zerstörten Tennis-Schlägern von Holger Rune eigentlich nichts mehr. Dennoch wollte der Däne sie für teures Geld verkaufen.
Was sollen die Fans damit?Tennis-Star macht zerhackte Schläger zu Geld – Hersteller schreitet ein

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Holger Rune zerhackt seinen Schläger. Ab in den Müll damit? Von wegen!
Es ist eine nervige Angewohnheit einiger Tennis-Profis: Wenn es nicht läuft, muss das Arbeitsgerät dran glauben.
Aus Frust wird auf dem Platz so mancher Schläger zerhackt. So verständlich die Zerstörungswut aus der Emotion heraus auch sein mag – bei den Tennis-Verbänden ist sie gar nicht gerne gesehen. Schließlich gucken auch viele Kinder zu, deren Eltern dann erstmal erklären müssen, warum es keine gute Idee ist, das eigene, ziemlich teure Spielgerät kaputtzumachen.
„Exklusive Sammlerstücke“: Tennis-Profi verkauft kaputte Schläger
Im Match wird der sogenannte „Racket Abuse“ mit einer Verwarnung bestraft, bei der zweiten Verfehlung gibt es einen Punkt für den Gegner. Zudem müssen Profis für jeden zerhackten Schläger eine Geldstrafe zahlen.
Und hier tritt Holger Rune (22) auf den Plan: Der ehemalige Schützling von Boris Becker ist auf dem Platz kein Kind von Traurigkeit, fällt definitiv nicht in die Kategorie „stoischer Arbeiter“. So überrascht es nicht, dass auch das ein oder andere seiner Rackets in der Vergangenheit dran glauben mussten.
Neu ist aber die Geschäftsidee des Dänen bzw. seines Teams: Auf seiner Webseite wurden die zerstörten Schläger zum Verkauf angeboten, inklusive Autogramm. Damit spielen können Fans freilich nicht, sich die Dinger höchstens als Deko an die Wand hängen.
„Holger Runes zerstörte Schläger sind ultra-exklusive Sammlerstücke, die in offiziellen Matches benutzt wurden und nur in äußerst begrenzter Anzahl erhältlich sind“, hieß es in der Produktbeschreibung.
Und was soll der Spaß kosten? 7231 US-Dollar pro Einzelstück – umgerechnet knapp 6150 Euro! Zum Vergleich: Im Handel sind intakte Tennis-Schläger, je nach Modell, schon für um die 100 Euro zu haben.
Zwar sollten die Einnahmen einem guten Zweck zugutekommen, doch Runes Ausrüsterfirma Babolat, die die Schläger hergestellt hat, war dennoch alles andere als begeistert!
Am Dienstagmorgen (1. Juli 2025), einen Tag nach Runes Erstrunden-Aus in Wimbledon, waren die zerhackten Schläger von der Seite verschwunden. Medienberichten zufolge hatte der Hersteller interveniert. „Es ist selbstverständlich nicht unsere Intention, kaputte Schläger zu promoten“, wurde Babolats Marketing-Chefin Marion Cornu von „Clay“ und „RG Media“ zitiert.
Aneke Rune, Mutter des jungen Profis, sagte gegenüber „Ekstrabladet“: „Der Store hat sich entschlossen, diesen umstrittenen Bereich von der Seite zu nehmen, weil die Aufmerksamkeit in den Medien zu groß geworden ist.“
Man habe mit der Aktion auf eine kreative Art und Weise den Fokus auf Charity legen wollen. Ein Schläger sei bereits verkauft worden, die Einnahmen werden für den guten Zweck gespendet.