Sie erreichte das Wimbledon-Finale und stand auf Platz 5 der Weltrangliste. Doch an ihr bestes Jahr konnte Genie Bourchard nie wieder anknüpfen. Nun macht sie Schluss.
Mit 20 im Wimbledon-FinaleTennis-Star böse abgestürzt: Bouchard trifft endgültige Entscheidung
Sie war auf dem besten Weg, zum globalen Superstar zu werden. Mit nicht einmal 20 Jahren eroberte Eugenie Bouchard (31) die Tennis-Welt im Sturm.
Die Kanadierin wurde 2013 von der WTA zur Newcomerin des Jahres ausgezeichnet. 2014 gewann sie in Nürnberg ihr erstes WTA-Turnier. Im selben Jahr erreichte sie das Halbfinale der Australian Open und French Open, stand sogar im Wimbledon-Finale.
Eugenie Bouchard: Ihr bestes Tennis spielte sie als 20-Jährige
Der Lohn für die Erfolge: Bouchard kletterte bis auf Platz 5 in der Weltrangliste, konnte bei Turnieren auf der ganzen Welt auf die Unterstützung ihrer „Genie Army“ bauen und wurde zum Werbe- und Social-Media-Star.
Doch nach dem vielversprechenden Beginn folgte der heftige Absturz. Verletzungen, Trainerwechsel, Formkrisen: An ihr bestes Jahr konnte Bouchard nie wieder anknüpfen, der Turniersieg in Nürnberg sollte ihr einziger bleiben. Unter anderem machte ihr eine Gehirnerschütterung, die sie bei einem Sturz in der Dusche bei den US Open erlitten hatte, lange zu schaffen.
Trotz der Misserfolge ebbte der Hype zunächst nur langsam ab. Doch die lukrativen Werbeverträge passten mit der Zeit so gar nicht mehr zu den Ergebnissen auf dem Tenniscourt.
Im Ranking stürzte Bouchard von Jahr zu Jahr immer weiter ab, dümpelte im weiteren Verlauf ihrer Karriere über weite Strecken weit jenseits der Top 100 herum.
Zuletzt versuchte sie sich in der Trend-Sportart Pickleball und als TV-Expertin, spielte nur noch selten auf der WTA-Tour. 2023 nochmal ein Highlight: Bouchard gewann mit Kanada den Billie-Jean-King-Cup, kam im Finale aber nicht zum Einsatz. Mittlerweile steht sie nicht einmal mehr unter den ersten Tausend.
Nun ist ganz Schluss: Beim Turnier in Montreal, ihrer Heimatstadt, wird Bouchard ihre Karriere beenden. „Du wirst wissen, wann die Zeit gekommen ist. Für mich ist sie das jetzt. Es endet, wo alles angefangen hat: in Montreal“, schrieb Bouchard zu einem Tennisfoto aus Kindertagen bei Instagram.
Montreals Turnierdirektorin Valerie Tetreault sagte über Bouchard: „Sie war eine der wichtigsten Persönlichkeiten unseres Sports in Kanada und eine Vorreiterin, die neu definiert hat, was das kanadische Tennis sein kann. Wir sind stolz auf alles, was sie erreicht hat – als Spielerin und als Vorbild – und können es kaum erwarten, sie ein letztes Mal im IGA Stadion in Aktion zu sehen.“