Beim Davis-Cup-Duell Belgien gegen Chile rennt Zizou Bergs seinen Gegner ĂŒber den Haufen. Weil Cristian GarĂn nicht weiterspielen kann oder will, geht der Sieg an die Gastgeber.
âEine völlig falsche EntscheidungâTennis-Profi checkt Gegenspieler um â und wird auch noch belohnt!
Aktualisiert
Eklat beim Davis Cup! Im Duell zwischen Belgien und Chile weigerte sich der Chilene Cristian GarĂn (28), nach einem ZusammenstoĂ mit seinem Gegner Zizou Bergs (25), weiterzuspielen â und verlor das Match.
Im dritten und letzten Satz gelang Bergs das womöglich entscheidende Break zum 6:5. Entsprechend ausgelassen jubelte der Belgier, lief feiernd zu seiner Bank.
GarĂn tobt auf Instagram: âDanke fĂŒr null Sorge um meine Gesundheitâ
Da passierte es: Bergs ĂŒbersah seinen Gegner, der gerade zwischen Netz und Schiedsrichterstuhl ebenfalls zu seiner Bank gehen wollte. Mit seiner Schulter traf Bergs GarĂn im Gesicht.
GarĂn weigerte sich, nach dem Vorfall am Netz beim Stand von 6:3, 4:6, 6:5 fĂŒr Bergs weiterzuspielen, doch ein unabhĂ€ngiger Arzt entschied, dass er fit genug sei.
Weil GarĂn nach der Untersuchung aber nicht mehr zurĂŒckkam, wendete der Schiedsrichter den Strafenkatalog an: Bergs bekam das Spiel zum 7:5 zugesprochen, die Partie war entschieden, Belgien setzte sich mit 3:1 durch.
âEs war wirklich unbeabsichtigtâ, sagte Bergs zu seinem Aussetzer. âIch wollte schnell zur Bank, aber ich habe eine völlig falsche Entscheidung getroffen, nicht auf den Gegner zu warten.â Ein X-Video des Vorfalls seht ihr hier:
Es fĂŒhle sich âwirklich schlecht anâ, dass das Match auf diese Weise zu Ende gegangen sei: âMan will natĂŒrlich keinen Gegner verletzen.â Er habe sich deshalb auch bei GarĂn und Chiles KapitĂ€n NicolĂĄs MassĂș (45) entschuldigt.
âEs ist schrecklich fĂŒr mich, schrecklich fĂŒr das Land. GarĂn wurde am Auge getroffen und konnte nicht weitermachen, und jetzt sind wir rausâ, sagte MassĂș.
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GarĂn zeigte sich auf Instagram fassungslos, schrieb in seiner Story: âIch kann es immer noch nicht glauben, dass sie uns disqualifiziert haben. Dass der Oberschiedsrichter mich zwingen wollte, mit Schwindel und ohne richtig sehen zu können, weiterzuspielen. Und das nach einer Spieldauer von 2:40 Stunden mit hoher IntensitĂ€t.â Zudem postete er ein Foto von seinem geröteten Gesicht.
Ein Sprecher des Weltverbandes ITF verteidigte den Entschluss, das Match fortzusetzen: âWir verstehen die Emotionen, die mit diesem ungewöhnlichen Vorfall verbunden sind, aber die endgĂŒltige Entscheidung wurde nach BerĂŒcksichtigung aller Fakten und der einzigartigen UmstĂ€nde getroffen.â
GarĂn bedankte sich sarkastisch bei der ITF fĂŒr ânull Sorge um meine Gesundheitâ. Er habe Millionen Tennis-Matches gesehen und so etwas noch nie erlebt, so der Chilene. (are/sid)
