Startverbot in WimbledonAusschluss von russischen Profis „verrückt“ – so reagiert Tennis-Star Djokovic

Novak Djokovic spricht auf der Pressekonferenz der Serbia Tennis Open ATP 250 in Belgrad.

Tennis-Superstar Novak Djokovic hat sich während eines ATP-Turniers in Belgrad (18. April 2022) zum Ausschluss russischer Profis in Wimbledon geäußert.

Der Veranstalter des kommenden Grand-Slam-Turniers in Wimbledon hat offiziell bekannt gegeben, dass es ein Startverbot für russische und weißrussische Tennis-Profis geben wird. Nun reagierte Superstar Novak Djokovic.

Beim diesjährigen Grand-Slam-Turnier (27. Juni - 10. Juli 2022) in Wimbledon sollen keine russischen Athleten und Athletinnen teilnehmen dürfen. Dies berichteten zunächst die Branchendienste „Sportico“ und die „New York Times“.

Seit Mittwoch (20. April 2022) ist der Ausschluss auch offiziell. In einer Meldung des Veranstalters erklärte der Verband „AELTC“: „Es ist inakzeptabel, dass Russland Profit aus dem Turnier durch weißrussische oder russische Athleten ziehen könnte. Deswegen verkünden wir nun, mit tiefsten Bedauern, das Verbot der Teilnahme von russischen und weißrussischen Sportlern beim Grand-Slam-Turnier 2022.“

Novak Djokovic reagiert auf Start-Verbot: „Halte das für verrückt“

Der Ausschluss wird namhafte Tennis-Stars wie Daniil Medwedew (26) und Andrei Rubljow (24) betreffen. Ersterer liegt in der Weltrangliste an zweiter Stelle. Bei den Frauen wird es auch die zweimalige Grand-Slam-Siegerin Victoria Asarenka (32) aus Belarus betreffen.

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Tennis-Superstar Novak Djokovic (34) hat das Startverbot für russische und belarussische Tennisprofis in Wimbledon scharf kritisiert. „Ich werde immer gegen Krieg sein, ich selbst bin ein Kind des Krieges“, sagte der Serbe beim ATP-Turnier in Belgrad.

„Aber ich bin gegen die Entscheidung der Organisatoren von Wimbledon. Ich halte das für verrückt.“ Die Spielerinnen und Spieler hätten „nichts mit dem Krieg zu tun“, sagte der 34-Jährige: „Wenn sich Politik mit Sport vermischt, gibt es kein gutes Ergebnis“, so Djokovic.

Mit dieser Entscheidung ist Wimbledon das erste große Tennisturnier, dass russische Athleten und Athletinnen aufgrund des Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine eine Teilnahme untersagt. Bisher waren nämlich nur Verbände ausgeschlossen, da einzelne russische Sportler auch noch unter neutraler Flagge antreten konnten.

Weltranglisten-Zweiter Daniil Medwedew ist betroffen

Vergangenen Monat erklärte zudem der britische Sportminister Nigel Huddleston (51) in einer Stellungnahme: „Wenn die Welt des Sports beschließt, russische und weißrussische Athleten nicht dauerhaft an Wettkämpfen teilnehmen zu lassen, werden wir bereit sein, dies zu unterstützen.“

Das dritte Grand-Slam-Turnier des Jahres findet vom 27. Juni bis 10. Juli 2022 statt. Nun also endgültig ohne russische und weißrussische Athletinnen und Athleten. Die Spielervereinigungen ATP und WTA werteten die Entscheidung ähnlich wie Djokovic. Der Krieg sei „aufs Schärfste“ zu verurteilen, Tennisprofis aus den betroffenen Ländern aber nicht pauschal auszuschließen. (dpa/mn)