+++ EILMELDUNG +++ Kein FC-Abstieg auf dem Sofa Konkurrenz sorgt für Drama: Jetzt gibt’s das Rettungs-Endspiel in Köln

+++ EILMELDUNG +++ Kein FC-Abstieg auf dem Sofa Konkurrenz sorgt für Drama: Jetzt gibt’s das Rettungs-Endspiel in Köln

„Ich soll nichts mehr sagen“Experte live im TV abgewürgt? Sender reagiert auf Maulkorb-Vorwürfe

Benjamin Raich hält als TV-Experte ein ORF-Mikro in der Hand.

Benjamin Raich, hier am 17. Januar 2021, hat in Sölden zu einer Protestaktion der „Letzten Generation“ Stellung bezogen.

Mitten im Satz wird Benjamin Raich während einer Live-Sendung in Österreich unterbrochen. Viele Zuschauerinnen und Zuschauer reagieren wütend.

von Antje Rehse (are)

Ist der Start in die Wintersport-Saison Ende Oktober in Zeiten von Klimawandel und schmelzenden Gletschern noch zeitgemäß? Schon im Vorfeld des Weltcup-Auftakts in Sölden wurde diese Frage hitzig diskutiert.

Vor dem Riesenslalom der Männer am Sonntag (29. Oktober 2o23) kam es dann zu einer Protestaktion der „Letzten Generation“. Klimaaktivisten und -aktivistinnen blockierten die Hochgebirgsstraße hinauf zum Rettenbachferner. Der Protest richtete sich aber nicht gegen den Weltcup, sondern gegen die Klima-Politik der österreichischen Regierung, wie einer Pressemitteilung zu entnehmen war.

Benjamin Raich bei Live-Übertragung mitten im Satz unterbrochen

Dennoch wurde der Protest auch in der Live-Übertragung des Rennens im österreichischen Fernsehen thematisiert. In einer dem starken Wind geschuldeten Rennpause sprach ORF-Experte Benjamin Raich (45) über die Aktion.

Alles zum Thema Ski Alpin

Der zweimalige Olympiasieger zeigte nur bedingt Verständnis für einen Teil der Kritik am alpinen Rennsport. „Es wäre zu schön, wenn der Skisport am Klimawandel schuld wäre. Ich glaube aber, dass es genau umgekehrt ist. Wir sind eher die Leidtragenden. Wir müssen uns natürlich auch auf die Hinterbeine stellen und unseren Teil beitragen“, so Raich.

Mit dem Protest der „Letzten Generation“ in Sölden konnte er offenbar nichts anfangen. „Den Gegnern, die da jetzt sehr, sehr scharf diese Bühne nutzen, um dagegen zu schießen, denen muss man sagen: Schaut es euch genau an. Seht's auch die Relation: Wir fahren ungefähr auf zehn Gletschern in Österreich Ski, wir haben aber 500 oder mehr“, so Raich.

Die Gletscher gingen überall zurück, betonte Raich. „Wenn man dann diese Bilder sieht ... “ Doch weiter kam der ehemalige Ski-Star nicht. Raich brach mitten im Satz ab, guckte irritiert. „Stopp, hat es geheißen. Ich soll nichts mehr sagen.“ Er vermutete technische Probleme. „Ist da etwas ausgefallen?“

Hier geht's zu einem Video der Szene bei X:

Der Sender schaltete zunächst ins Starthaus, kehrte wenig später zu Raich und ORF-Moderator Rainer Pariasek (59) zurück. „Wir müssen uns entschuldigen, da war jemand übermotiviert und ein bisschen nervös“, erklärte Pariasek. 

In den sozialen Medien hagelte es Kritik, manche Zuschauerinnen und Zuschauer sprachen von „Zensur“ und einem „Maulkorb“. Diesen Vorwürfen widersprach der ORF am Montag (30. Oktober) in einer Mitteilung.

Darin hieß es: „Aufgrund eines internen Kommunikationsproblems betreffend die Live-Schaltungen zwischen Ziel- und Startbereich wurden die Ausführungen von Benni Raich unterbrochen und kurz darauf wieder fortgesetzt. Dass es zur Diskussion rund um Klimawandel und Skisport selbstverständlich keinen ‚Maulkorb‘ gibt, zeigt schon die Tatsache, dass Benni Raich zu Beginn der Live-Übertragung um 9.25 Uhr zu diesem Thema ebenso ausführlich live Stellung genommen hat.“