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Olympia 2032Mronz über FC-Stadion, Athletendorf in Pulheim oder Hürth & Sport in NRW

Michael Mronz

Michael Mronz, Gründer der Rhein Ruhr Olympic City Initiative. Er will Paralympics und Sommerspiele 2032 ins Rheinland holen.

von Uwe Bödeker (ubo)

Köln  – Das Ziel ist klar vor Augen: Im Jahr 2032 sollen die Olympischen Sommerspiele sowie die Paralympics im Rheinland steigen. Der Kölner Sportmanager Michael Mronz (52) hat dafür die Initiative „Rhein Ruhr City 2032“ ins Leben gerufen – und ist damit früh am Start beim Kampf um die größten Sportereignisse der Welt.

Das wichtige an seinem Konzept: 90 Prozent der Sportstätten sind bereits vorhanden und Investitionen in Infrastruktur und Wohnungsbau sollen durch Olympia erst möglich gemacht werden. So würde das ganze Rheinland von den Spielen profitieren. Das Jahr 2020 wird auf dem Weg ein ganz wichtiges, wie Mronz im Interview mit uns erklärt.

Herr Mronz, was steht im kommenden Jahr  auf Ihrer Olympia-Agenda?

Es gibt noch einige zentrale Fragen, die geklärt werden müssen. Erstens: Wo soll das Olympische Dorf entstehen? Zweitens: Wie sieht die Lösung für Leichtathletik-Disziplinen und das Leichtathletik-Stadion aus? Drittens: Wie sieht ein seriöses Budget aus? Und viertens: wo kommt das Pressezentrum hin? Zudem wollen wir den Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern weiter intensivieren. Das sind wichtige Fragen, die wir 2020 beantworten werden.

Wo könnte das Dorf entstehen?

Dort wo es geografisch am meisten Sinn macht und Wohnraummangel herrscht. Dabei ist das Thema der Nachhaltigkeit zentral. Denn das Dorf soll später als eine Smart City der Zukunft für die Menschen nutzbar sein. Es könnte auch in Kommunen entstehen, die bisher in unserem Regionen-Konzept mit den 14 Kommunen Aachen, Bochum, Bonn, Dortmund, Duisburg, Düsseldorf, Essen, Gelsenkirchen, Köln, Krefeld, Leverkusen, Mönchengladbach, Oberhausen und Recklinghausen noch keine Rolle spielen.

Könnte das Dorf also auch in kleineren Kommunen wie Hürth, Pulheim oder Neuss entstehen, weil es dort mögliche Flächen gibt?

Durchaus, dies gilt es zu prüfen. Es muss jedoch zentral im Radius aller Sportstätten liegen. Wir werden uns Anfang des Jahres in einem strukturierten Verfahren mit den Kommunen austauschen, wie sie zu der Thematik stehen. Wir wissen, dass einige Städte bereits Interesse bekundet haben.

Olympia an Rhein und Ruhr 2032

Die ersten Pläne für Olympia an Rhein und Ruhr entstanden schon im Juli 2017. Im Jahr 2032 soll die Welt zu Gast im Rheinland sein.

Wie sieht es mit dem Leichtathletik-Stadion aus, hat der 1. FC Köln da auch noch Interesse, weil er eventuell ein neues Stadion bauen will?

Das neue FC-Präsidium hat ja bei seiner Vorstellung gesagt, dass es am Standort Müngersdorf festhalten will. Wir haben bisher keine weiteren Gespräche geführt. Was unsere Olympia-Pläne betrifft gibt es nach wie vor drei Konzepte. Erstens:  Sollte ein Bundesligist ein neues Stadion planen, kann temporär eine Leichtathletik-Bahn installiert werden, die nach den Spielen zurückgebaut werden kann. Zweitens: Wir errichten komplett ein temporäres Stadion, was danach wieder komplett zurück gebaut wird. Drittens: Man sollte die Frage stellen: sollte NRW als größtes Bundesland ein Multifunktionsstadion für rund 25.000 Zuschauer haben, in dem auch in Zukunft nationale und internationale Leichtathletik-Wettkämpfe ausgetragen werden können? Dieses würde dann für Olympia temporär erweitert und später wieder zurück gebaut.

Zuletzt hat auch Berlin seinen Hut in den Ring geworfen. DOSB-Präsident Alfons Hörmann fand das gut. Wird es ein nationaler Zweikampf?

Als wir gestartet sind, hat sich der DOSB noch gar nicht positioniert. Nach den Winterspielen 2018 in Pyeongchang hat der DOSB sich geäußert, dass eine deutsche Kandidatur zwischen 2030 und 2040 vorstellbar ist. Alle, die Interesse bekunden, können sich also melden. Wir sind aber bisher die einzigen, die eine richtige Konzeption für 2032 vorgelegt haben. Berlin will dem Vernehmen nach eher 2036 die Spiele ausrichten. Was für Deutschland am besten ist, wird der DOSB entscheiden. Wir arbeiten weiter ruhig und sachlich daran, ein sinnvolles Konzept für Deutschland aufzusetzen, im Sinne der ökonomischen und ökologischen Nachhaltigkeit, wo die Menschen am Ende ein großes Fest des Sports feiern können.

Michael Mronz über Olympia-Bewegung: „Der Sport wurde zuletzt viel zu sehr vernachlässigt“

Bei der Überzeugungsarbeit für ihr Projekt wird es sicherlich oft sehr politisch. Sie waren mit Außenminister Guido Westerwelle verheiratet, der leider viel zu früh verstorben ist. Überlegen Sie manchmal, wie er gehandelt hätte?

Nein, ich gehe das nicht politisch an. Als privatwirtschaftlich finanzierte Grassroot-Bewegung geht es uns darum, sachlogische Antworten für die Menschen in unserer Region zu finden. An Rhein und Ruhr gibt es Millionen Ehrenamtler und Breitensportler, die für den Sport brennen. Für diese Menschen wollen wir Lösungen finden durch Olympia und nicht für Olympia. Da denken wir nicht politisch oder gar parteipolitisch. Der Sport ist von elementarer Bedeutung für unsere Gesellschaft und wurde zuletzt viel zu sehr vernachlässigt. Wir wollen den Sport daher wieder in den Fokus rücken mit allen Aspekten: Bewegungsarmut, Gesundheit, Inklusion, Fairplay, Teamgeist. Durch Olympia haben wir neben dem Sport die große Chance, Themen in den Fokus zu rücken, die für die Zukunft der Menschen essenziell sind: vernetzte Mobilität und Digitalisierung, Infrastruktur oder Wohnraummangel. Die Spiele können ein starker Motor für diese Themen sein und Dinge beschleunigen, durch Olympia und nicht für Olympia!

In den nächsten Jahren stehen einige sportliche Großveranstaltungen an: Basketball-WM 2021 in Köln, Handball-WM 2024 in Düsseldorf und Köln, Fußball-EM 2024 in Köln. Sind das schon Vorboten für Olympia an Rhein und Ruhr?

Was wichtig ist: Die Landesregierung investiert bis 2022 rund 300 Millionen Euro für den Vereinssport. Das ist wichtig für die Sportbasis in NRW und ein super Zeichen für den Breitensport. Bei Olympia 2032 an Rhein und Ruhr sollen die Helden aus den eigenen Reihen kommen. NRW setzt sich wieder stärker auf die Sport-Landkarte, das ist eine große Chance für das Sportland Nummer 1 in Deutschland. Da gehört eine Ruder-WM in Duisburg genauso zu, wie zahlreiche Deutsche Meisterschaften, Stichwort Finals 2020.

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Wann fällt denn eine Entscheidung, mit wem sich Deutschland für Olympia bewirbt?

Für unser Konzept spricht, dass das IOC entschieden hat, dass sich zukünftig auch Regionen bewerben können, unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit zahlt das zu 100 Prozent auf unser Konzept ein. Das Vergabeverfahren wurde zudem zeitlich flexibilisiert. Früher wurde sieben Jahre vorher festgelegt, wo die Spiele stattfinden. Das kann nun auch eher oder später entschieden werden. Neu ist: Man tritt frühzeitig mit dem IOC in eine Dialogphase, um dadurch ein passgenaues Angebot zu erarbeiten und zum anderen die Kosten in der Bewerbungsphase deutlich zu reduzieren.