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NFL-SpektakelDeutscher lässt Trainer ausflippen

Das gibt es in der NFL nur ganz selten zu sehen: Der Stuttgarter Jakob Johnson hätte seinem Team mit einer ungewöhnlichen Aktion fast zum Sieg verholfen.

Trotz einer spektakulären Aktion des deutschen Fullbacks Jakob Johnson haben die Houston Texans in der National Football League (NFL) auch ihr zweites Saisonspiel verloren.

Der aus dem Trainingskader hochgezogene Stuttgarter blockte in der Nacht zum Dienstag einen Punt der Tampa Bay Buccaneers und eröffnete seiner Mannschaft damit die Siegchance, letztlich verloren die Texans allerdings zu Hause mit 19:20.

So erklärt Johnson seinen Punt-Block

Johnson empfahl sich überdies mit einem wichtigen Block, doch ein Touchdown mit nur noch sechs Sekunden auf der Uhr rettete den Buccaneers eine erstaunliche Serie. Die Bucs sind zum fünften Mal in Folge mit zwei Siegen in die Saison gestartet.

Rachaad White besiegelte dies mit einem Run über zwei Yards in die Endzone. Quarterback Baker Mayfield führte sein Team mit 215 Pass-Yards an (25/38 Pässe, zwei Touchdowns, keine Interception). Die Texans hingegen stehen bei 0:2, weil gut zwei Minuten vor dem Ende eine Two-Point-Conversion beim Stand von 19:14 misslang. Es folgte der entscheidende Bucs-Drive über elf Plays und 80 Yards.

„Punt-Block, sehr happy damit. Aber der Sieg ist am Ende immer noch das, was du willst“, sagte Johnson der dpa. Ein derartiger Block kommt in der NFL nur ganz selten vor.

Wie hat er seinen besonderen Moment selbst erlebt? „Ich habe gesehen, wenn das Protection-Team diese Bewegung macht, dann könnte ich durchkommen. Das passiert dann alles automatisch, man macht automatisch seine Schritte, streckt die Arme aus – als ich dann dieses Klatschen gegen meine Hand gespürt habe, da weißt du, dass du es geschafft hast.“

Johnson ist seit 2020 als Fullback in der NFL aktiv und spielt seit dieser Saison für Houston. Vor seinem Wechsel nach Texas stand er bei den New England Patriots, den Las Vegas Raiders und den New York Giants unter Vertrag.

„Ich bin an einem Punkt in meiner Karriere, wo ich einfach konstruktive Sachen machen will. Ich will einer Mannschaft helfen, zu gewinnen“, sagte Johnson. „Ob das im aktiven Kader ist, mit viel oder wenig Spielzeit, im Practice Squad, das ist mir eigentlich egal. Ich mache das nicht mehr für meine persönlichen Erfolge. Ich will bei einem erfolgreichen Projekt dabei sein. Wenn alle versuchen, etwas zusammen voranzutreiben und es klickt und funktioniert, das ist eine der coolsten Sachen.“

Die schlechte Nachricht des Tages kam von den Cincinnati Bengals: Star-Quarterback Joe Burrow fällt für den Großteil der Hauptrunde aus. Der 28 Jahre alte Spielmacher muss wegen einer im Spiel gegen die Jacksonville Jaguars (31:27) erlittenen Verletzung des Großzehengelenks („turf toe“) operiert werden, das bestätigte sein Trainer Zac Taylor. ESPN zufolge beträgt die Ausfalldauer rund drei Monate. (sid/dpa)