Er reitet auf den MonsterwellenDeutscher Surf-Star verrät seinen Rekord-Plan – „komplett geil“

Sebastian Steudtner reitet eine große Welle während einer freien Surfsession am Praia do Norte.

Sebastian Steudtner, Surfer aus Deutschland, reitet am 5. November 2023 eine große Welle während einer freien Surfsession am Praia do Norte.

Die Monsterwellen vor der portugiesischen Küste sind ein beeindruckendes Naturschauspiel. Der deutsche Surf-Star Sebastian Steudtner ist mittendrin.

Die Monsterwellen vor der portugiesischen Küste locken in diesen Tagen und Wochen wieder zahlreiche Touristen und Surf-Fans an. Für Sebastian Steudtner (38) läutet die Big-Wave-Saison eine neue Rekordjagd ein.

Sebastian Steudtner strahlt, wenn er über seine Hochrisiko-Abenteuer spricht. „Ich denke nicht an die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft. Das ist komplett geil“, sagt Deutschlands Top-Surfer im AFP-Interview. So eine Monsterwelle zu reiten, sei ein „extrem mächtiges Gefühl“, ein „gewaltiges Gefühl, weil du merkst, wie winzig klein und unbedeutend du bist.“

Steudtner surfte auf 26 Meter hoher Welle

Und nun beginnt sie wieder, Steudtners Jagd nach dem Adrenalin-Kick. Die Big-Wave-Saison startet, besonders vor dem Hotspot im portugiesischen Nazare werden sich in den nächsten Wochen riesige Wellen auftürmen. Mit Steudtner mittendrin – und absolutem Hightech am Fuß für neue Rekorde.

„Bei der Weltrekordwelle habe ich gemerkt, dass ich mit meinem Brett an eine Grenze gestoßen bin“, sagt der 38-Jährige über seinen Rekord aus dem Jahr 2020, als er in Nazare eine 26,21 Meter hohe Welle gesurft war.

Gemeinsam mit Porsche habe er sich gefragt, „wie wir das Brett schneller und stabiler machen können“, sagt der Bayer. Ingenieure des Automobilherstellers halfen bei der Konstruktion eines neuen Boards, die Firma Schaeffler entwickelte eine reibungsmindernde Beschichtung - damit wird das Gleiten durch das Wasser erleichtert. Bei Tests in einem Windkanal verbesserte Steudtner zudem seine Position auf dem Brett, so soll der Luftwiderstand um bis zu 20 Prozent minimiert werden.

„Die Geschwindigkeit ist für uns deshalb so wichtig, weil je größer die Welle ist, desto mehr Tempo muss ich haben, um von ihr wegzukommen“, sagt Steudtner, der die Schule früh abbrach und schon mit 16 Jahren nach Hawaii zog, um seine Träume zu verfolgen: „Ich habe immer auf mein Herz und mein Bauchgefühl gehört und habe immer das gemacht, was ich machen wollte.“

Nämlich: Riesenwellen surfen. Die Innovationen könnten seinen Sport „auf ein höheres Niveau“ heben, sagt Steudtner mit Blick auf die Rekordjagd. (sid)