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„Kölle goes Olympia“Hilfe durch Baumgart, Funkel, Wontorra & Co. – „Das regt mich auf“

Der Verbund Kölner Athleten bei der Auftakt-Veranstaltung.

Die Athletinnen und Athleten mit einigen Unterstützern beim Kick-off-Event am 22. Mai 2023 in Köln.

Der Verbund Kölner Athleten will die Aufmerksamkeit für Randsportarten erhöhen. Beim Kampf um Unterstützung wurde durch ein erstes Event der Startschuss mit vielen Promis gegeben.

von Marcel Schwamborn (msw)

25-mal Spitzensport, 16 Olympiamedaillen und ein Ziel: Sichtbarkeit. Sie gehören zu den besten der Welt, kommen aus Köln und wollen bei den nächsten Olympischen Spielen in Paris Medaillen holen. Aber sie können von ihrem Sport nicht leben, weil sie nur selten im Rampenlicht stehen.

Der Verbund Kölner Athleten hat den offiziellen Startschuss für die gemeinsame Initiative gegeben. Am Montagabend (22. Mai 2023) tummelten sich viele Prominente aus dem Sport-Business bei kölschen Tapas im Heising und Adelmann, um gemeinsam unter dem Motto „Kölle goes Olympia“ für Unterstützung zu werben.

Verbund Kölner Athleten: Startschuss der Initiative mit vielen Promis

„König Fußball verdrängt die Randsportarten“, sagte Initiator Timur Oruz (28). „In Düsseldorf werden die Aktiven durch Politik, Gesellschaft und Wirtschaft deutlich besser gefördert als in Köln. Meine Schwester erhält eine monatliche Unterstützung, ist mit dem Oberbürgermeister per Du. Das ist in Köln nicht denkbar. Hier ist die Politik nicht so offen für das Thema“, übte der Hockey-Weltmeister abermals starke Kritik.

Jonas Boldt (41), Sportvorstand vom Hamburger SV, brachte Oruz mit den Fußball-Managern Michael Reschke (65) und Andreas Rettig (60) zusammen. „Wir sind einmal um den Decksteiner Weiher gegangen, dabei habe ich mir die Probleme angehört“, sagt Reschke. „Ich habe zwar nie beim FC gearbeitet, bin aber trotzdem Kölner mit Leib und Seele und das nicht nur beim Karneval“.

Die Fußball-Macher kamen zusammen mit den Sportlerinnen und Sportlern auf die Idee, den kölschen Klüngel in seiner positivsten Form zu nutzen. Jeder aktivierte sein Netzwerk, schnell kamen die ersten namhaften Sponsoren an Bord, Horst Müller half mit seiner Agentur GO GmbH. „Es geht darum, rund 150.000 Euro pro Jahr zu sammeln, damit wir den Athletinnen und Athleten monatlich rund 500 Euro bereitstellen können“, sagt Reschke.

„Wir fangen auf ganz unterstem Niveau an. Jeder Euro ist eine entscheidende Hilfe. So kann man die Olympischen Spiele ganz anders verfolgen, indem eine ganz andere emotionale Bindung entsteht“, lautete sein Aufruf. Der Verbund bietet verschiedene Sponsoring-Pakete (Gold, Silber, Bronze) an. „Im Gegenzug möchten wir was zurückgeben: Vorträge in Unternehmen, Firmensport-Events beispielsweise“, erklärte Oruz.

Sein Mitstreiter Rettig hofft auf breiten Erfolg. „Der Sport muss in unserer Stadt einen anderen Stellenwert bekommen. Das ist abenteuerlich“, sagte er. Geschäftsführer Markus Rejek (54) kündigte bereits an, dass der 1. FC Köln helfen wolle. Zwar nicht wie in Hamburg durch Abgabe eines „Sportgroschen“ pro verkauftes Ticket. „Wir überlegen uns einen spürbar anderen Ansatz“, sagte er.

Beim Kick-off-Event zeigten zahlreiche Stars durch ihre Anwesenheit ihre Unterstützung. FC-Trainer Steffen Baumgart (51) war dabei. „In der Sportstadt Köln krankt es an allen Ecken und Enden“, sagte er. TV-Moderatorin Laura Wontorra (34), Bob-Olympiasiegerin Sandra Kiriasis (48), Spielerberater Dirk Hebel (50), Zoovorstand Christopher Landsberg (58), Ex-Innenminister Ingo Wolf (68) und viele andere bekannte Kölner Gesichter tauschten sich aus.

„Es macht mich betroffen, dass es so wenig Unterstützung für so hervorragende Sportlerinnen und Sportler gibt. Diese Initiative ist eine tolle Sache. Die Millionenstadt Köln muss wachgeküsst werden“, sagte Ex-FC-Trainer Friedhelm Funkel (69).

Der Coach zeigte sich beeindruckt vom Ehrgeiz im Bereich Turnen, Hockey, Leichtathletik oder Fechten. „Da können sich die Fußballer in Sachen Einstellung eine Scheibe von abschneiden. Die werden immer bequemer, wollen am liebsten erst um 12 Uhr trainieren, um ausschlafen zu können. Das regt mich auf, da krieg’ ich zu viel“.

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Bobfahrerin Leonie Fiebig (32) erläuterte, wie schwierig es ist, Spitzensport und Job oder Studium unter einen Hut zu bekommen. „Wenn man den Sprung in die Weltspitze schaffen will, geht es nicht, zwei Vollzeit-Jobs zu stemmen.“

Bei der Stadt scheint nun auch langsam etwas Bewegung in das Thema Sportförderung zu kommen. „Unsere Hände sind immer ausgestreckt, auch wenn es schon so viel Ärger gab“, sagt Oruz.