Raus aus der Homeoffice-FalleKölner Herz-Experte Professor Horlitz gibt wichtige Fitness-Tipps

Dr. Marc Horlitz (56) ist eine Koryphäe auf dem Gebiet der Herzmedizin.

Professor Dr. Marc Horlitz am 19. November 2021 in seinem Büro im Krankenhaus Porz am Rhein.

Die vierte Coronawelle zwingt viele Arbeitnehmer wieder ins Homeoffice. Für die Gesundheit ist das oft alles andere als gut. Doch man kann etwas dafür tun, um trotzdem fit zu bleiben.

von Uwe Bödeker (ubo)

Die Pandemie und ihre Folgen. Nicht nur das Coronavirus macht die Menschen krank. Auch die Folgen beeinträchtigen die Gesundheit. Und da geht es nicht nur um die Psyche, sondern auch um körperliche Beschwerden.

Viele Menschen müssen derzeit wieder aus dem Homeoffice arbeiten. Das heißt oft: weniger Bewegung und schlechtere Sitzhaltung. Doch es gibt ein paar Dinge, auf die jeder achten kann, um seine Gesundheit zu erhalten. EXPRESS.de besuchte Professor Dr. Horlitz (56) im November 2021 im Krankenhaus Porz am Rhein. Der Top-Kardiologe (betreut mit seinem Team unter anderem die Sport-Profis der Kölner Haie und von Viktoria Köln) gab dabei wichtige Tipps, wie man der Homeoffice-Falle entkommen kann.

Prof. Horlitz: „Ein Muskel ist der beste Fettverbrenner und stärkt zudem die Wirbelsäule“

Ausdauer-Training: Prof. Horlitz rät: „Immer in Bewegung bleiben, am besten dreimal 30 Minuten pro Woche Ausdauersport wie Fahrradfahren oder Joggen, nach oben gibt es natürlich keine zeitliche Grenze. Am sinnvollsten ist Sport mit einer Pulsuhr, um anhand der individuellen Herzfrequenz im optimalen Verbrennungsbereich zu liegen. Die ideale Pulsfrequenz kann durch eine Spiroergometrie durch einen Sportkardiologen leicht bestimmt werden, hierbei werden unter Belastung Laktatmessungen hinzugezogen.“

Krafttraining: Für Horlitz ist regelmäßiges Krafttraining ein Schlüssel: „Ein wöchentliches ‚Muss‘! Denn neben der Fitness wird durch dosiertes Krafttraining die Muskulatur gestärkt. Ein Muskel ist der beste Fettverbrenner und stärkt zudem die Wirbelsäule, sodass keine Rückenschmerzen mehr auftreten. Das Muskeltraining sollte aber zunächst nur unter professioneller Anleitung erfolgen, damit hier keine Schäden für die Gelenke auftreten.“

Prof. Horlitz: „Kein Rauchen, Alkohol in Maßen“

Ernährung: Die nächste wichtige Stellschraube ist das, was auf den Teller kommt. Prof. Horlitz empfiehlt: „Möglichst mediterran, mit viel Gemüse und Fisch, möglichst wenig Kohlenhydrate (Schokolade, Brot, Nudeln, Reis, Kartoffeln).“ Zudem sollten schädliche (sogenannte) Genussmittel reduziert werden: „Kein Rauchen, Alkohol in Maßen.“

Der Mediziner weiß: „Eine Reduktion des Körpergewichts gelingt nur durch konsequente Kombination aus Sport und Ernährungsumstellung.“

Gesundheits-Check: Professor Horlitz meint zudem, dass eine gute Vorsorge wichtig sei: „Ein regelmäßiger Herz-Check mit EKG, Ultraschall des Herzens und Belastungsuntersuchung insbesondere bei Menschen mit Risikofaktoren (Bluthochdruck, Diabetes, Übergewicht, Rauchen) ist sinnvoll.“ Auch für die Entspannung sollte man sorgen. „Dazu Körper und Seele in Gleichgewicht halten durch regelmäßige Meditation, Yoga oder autogenes Training“, so Prof. Horlitz.