Ski AlpinDas legendäre Hahnenkammrennen: Zehn Fakten über die Streif

Die Streif zählt zu den gefährlichsten Abfahrten im Ski-Zirkus.

Blick auf die legendäre Streif in Kitzbühel. Im Jahr 2023 steigen die Rennen am 20. und 21. Januar.

Es ist DAS Wintersport-Ereignis des Jahres! Die Profis brettern wieder beim legendären Hahnenkamm-Rennen die Piste runter.

von Uwe Bödeker (ubo)

In diesem Jahr steigt das berüchtigte Hahnenkammrennen am Samstag, 21. Januar 2023, um 11.30 Uhr (ZDF) in Kitzbühel. 

Kitz-Ski vom Feinsten ist angesagt beim härtesten Rennen der Welt. Während die Athleten tollkühn die Streif bezwingen, genießen die Schönen und Reichen Champagner und Trüffel in Kitzbühel. Auch deshalb bleibt die Streif das legendärste Skirennen der Welt.

Hahnenkammrennen in Kitzbühel: Das müssen Sie wissen

EXPRESS.de war vor Ort und erklärt die Streif: Zehn Fakten, die jeder Fan wissen muss.

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1. Historie: 1906 fuhren die ersten Pioniere die Pisten in Kitzbühel hinunter, das erste Hahnenkammrennen wurde 1931 auf der Fleckalm ausgetragen. Seit 1937 steigt das Rennen auf der Streif.

2. Rekorde: Erster Sieger auf der Streif war Thäus Schwabl aus Kitzbühel in 3:53,10 Minuten. Den aktuellen Streckenrekord hält Fritz „the Cat“ Strobl (Österreich) in 1:51,58 Minuten aus dem Jahr 1997.

3. Strecken-Fakten: Der Start liegt auf 1665 Metern, das Ziel auf 805 Metern, die Fahrer müssen 3312 Meter zurücklegen. Der Sieger erhält 100.000 Euro!

4. Gefälle: Der Start ist mit 50 Prozent Gefälle einer der steilsten im Skizirkus. Der erste Sprung führt in die „Mausefalle“ – mit einem Gefälle von 85 Prozent. Die Profis fliegen hier bis zu 80 Meter weit.

5. Geschwindigkeit: Im Schnitt fegen die Athleten mit rund 103 km/h die Piste runter. Bisherige Höchstgeschwindigkeit: 153 km/h (Michael Walchhofer im Jahr 2006).

6. Rekordsieger: König der Streif ist der Schweizer Didier Cuche, der fünf Siege verbuchen konnte (1998, 2008, 2010, 2011 und 2012). Viermal gewann Ösi-Legende Franz Klammer (1975, 1976, 1977,  1984).

7. Deutsche Sieger: Thomas Dreßen gewann 2018 die Abfahrt, zuvor waren nur zwei andere Deutsche auf der Streif erfolgreich: Sepp Ferstl (1978 & 1979) und Ludwig Leitner 1965. Sepps Sohn Josef gewann 2019 den Super-G auf der Streif.

8. Favoriten: Zu den Favoriten zählt Weltmeister Vincent Kriechmayr Österreich.

9. Opfer:  Nahezu jedes Jahr fordert das Rennen auf der Streif bei schweren Stürzen seine Opfer. 1989 lag Brian Stemmle nach einem Sturz tagelang auf der Intensivstation, musste ein Jahr später die Karriere beenden. Bill Hudson zog sich 1991 schwere Lungenverletzungen und zahlreiche Brüche im Oberkörper zu. Patrick Ortlieb zertrümmerte sich den Oberschenkel 1999, Scott McCartney lag nach einem Sturz beim Zielsprung tagelang im künstlichen Koma.

Skirennfahrer Josef Ferstl (33, Traunstein) ist im Abfahrtstraining in Kitzbühel im Januar 2022 schwer gestürzt, musste mit dem Helikopter in eine Klinik geflogen werden. Er hat nach Untersuchungen im Krankenhaus aber Entwarnung gegeben. „Ich bin froh, dass der Sturz glimpflich verlaufen ist. Zwar fühle ich mich aktuell wie nach einem Vollwaschgang – die Muskeln sind zu, die Prellungen sind nicht zu leugnen – aber ich werde jetzt erstmal unseren Physiotherapeuten besuchen und mich von ihm wieder in Form bringen lassen“, so Ferstl. Am 20. Januar 2023 erwischte es den Norweger Henrik Röa (Wadenbeinbruch).

10. Glamour: 8000 Menschen leben in Kitzbühel, am Rennwochenende kommen normalerweise 100.000 Fans in den Ort, darunter die High Society mit A-Promis wie Hollywood-Star Arnold Schwarzenegger bis hin zu Showgrößen wie DJ Ötzi oder Verona Pooth. Auftakt für die Bussi-Gesellschaft ist oft die Weißwurst-Party im Stanglwirt mit 2500 Gästen. Ein Promi war immer mit ganz besonders viel Fachwissen dabei: Hansi Hinterseer. Mit 19 Jahren gewann er 1974 den Slalom auf der Streif, 1994 wurde er dann zum erfolgreichen Schlagerstar.