Sex-Verbot bei OlympiaAber Veranstalter verteilen 160.000 Kondome

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Im Nationalstadion in Tokio starten am 23. Juli die Olympischen Spiele.

von Martin Zenge (mze)

Tokio – Die Olympischen Sommerspiele in Tokio rücken näher. Ab dem 23. Juli sollen in Japan in 339 Wettkämpfen die begehrten Medaillen vergeben werden. Matratzen-Sport gehört allerdings nicht dazu...

  • Olympia-Stars sollen soziale Kontakte vermeiden
  • Trotzdem werden 160.000 Kondome verteilt
  • Organisationskomitee plant große Impf-Aktion

Sex-Verbot bei Olympia! Aufgrund der Corona-Pandemie müssen sich die rund 11.000 Athletinnen und Athleten an ein 33-seitiges Richtlinienbuch halten. Unter anderem sollen soziale Kontakte so gut es geht vermieden werden. Heißt im Klartext: keine heißen Abenteuer im Olympischen Dorf.

Kondom-Aktion ist Olympia-Tradition

Kurios: Dennoch wollen die Veranstalter rund 160.000 Kondome verteilen – das sind im Schnitt 14 pro Sportlerin und Sportler. Diese sollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dann mit nach Hause nehmen, so die offizielle Bitte.

Die Kondom-Aktion hat bei Olympia Tradition, wird bereits seit 1988 durchgeführt. Bei den Spielen in Rio de Janeiro vor fünf Jahren waren sogar 450.000 Präservative verteilt worden.

Olympia-Organisationskomitee plant große Impf-Aktion

Ebenfalls beachtlich: Das Olympia-Organisationskomitee will nun doch seine Volunteers impfen lassen. Dies erklärte OK-Chef Toshiro Muto am Dienstag (8. Juni). Bei den Sommerspielen werden rund 70.000 freiwillige Helfer an den Sportstätten tätig sein, hinzu kommen rund 30.000 im Stadtgebiet. „Speziell die Volunteers, die in die Nähe von Sportlern kommen, müssen wie diese behandelt werden“, sagte Muto.

Zuletzt hatten rund 10.000 Volunteers aus Angst vor Corona auf ihren Einsatz verzichtet. Die Zeit allerdings wird knapp. Um alle 70.000 Personen zweimal zu impfen, wird ein Zeitfenster von fünf Wochen benötigt. Der Impfvorgang müsste demnach spätestens in der kommenden Woche beginnen.

Japan hatte Anfang Juni mit der Impfung seiner Sportler, Trainer, Betreuer und Ärzte begonnen. Insgesamt sind dies rund 2500 Personen. Gespendet werden die Impfdosen von Pfizer/BioNTech, das ist Teil einer Vereinbarung zwischen dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) und dem US-Pharmariesen. Pfizer hatte angekündet, allen Olympia-Stars Impfdosen als Spende zur Verfügung zu stellen.

In Japan hat das Impftempo inzwischen angezogen, dennoch sind erst rund 3,5 Prozent der 126 Millionen Einwohner durchgeimpft. Angesichts dieser Situation ist die ablehnende Haltung der Japaner gegenüber Olympia nach wie vor groß, auch wenn sie inzwischen etwas abgenommen hat. (mze/sid)