Max Verstappen wird Red Bull trotz der bislang enttäuschenden Saison nicht verlassen. Das dürfte Folgen haben für den Fahrermarkt.
Wechsel zu Mercedes?Verstappen beendet Spekulationen endgültig

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Max Verstappen beim Großen Preis von Belgien. Der Niederländer wird auch im kommenden Jahr für Red Bull fahren.
Die Formel-1-Stars haben ihre Urlaube schon gebucht, die Mechaniker lechzen nach der vierwöchigen Sommerpause. Normalerweise beginnt in dieser Zeit die Silly Season, setzen die wilden Transfergerüchte ein. Doch mit der Klärung der Königspersonalie Max Verstappen könnte das Fahrerkarussell in diesem Sommer praktisch stillstehen.
Denn der viermalige Weltmeister wird auch zur kommenden Saison nicht zu Mercedes wechseln, wie lange spekuliert wurde - das erklärte Verstappen am Donnerstag auch öffentlich und beendete damit alle Spekulationen.
Verstappen fährt auch im kommenden Jahr für Red Bull
„Für mich war sowieso immer ganz klar, dass ich bleiben würde“, sagte der Red-Bull-Pilot am Medientag des Großen Preises von Ungarn (3. August 2025, 15 Uhr). Allerdings habe er es „ziemlich interessant“ gefunden, sagte er lächelnd, die anhaltenden Spekulationen über seine Zukunft zu verfolgen: „Da kommen immer schöne Geschichten bei raus.“
Nach dem Rennen in Belgien am vergangenen Sonntag war eine Ausstiegsklausel in seinem bis 2028 laufenden Vertrag mit Red Bull nichtig geworden. Dies machte Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko am Montagabend bei RTL/ntv und sport.de offiziell: „Ja, ich kann bestätigen, dass Max Verstappen 2026 für Red Bull fährt.“
Wie der in Verstappen-Angelegenheiten gut informierte niederländische Telegraaf zuvor berichtet hatte, würde diese Exit-Möglichkeit nur greifen, wenn Verstappen zur Sommerpause nicht unter den Top drei der Fahrerwertung liegt. Bereits vor dem Rennen am Hungaroring ist aber bereits rechnerisch klar, dass der Niederländer genau mit dieser Minimalanforderung in die vierwöchige Sommerpause gehen wird.
Das Problem für Verstappen, der 28 Punkte vor dem viertplatzierten Mercedes-Piloten George Russell liegt: Sein Rückstand auf das McLaren-Duo an der Spitze ist bereits gewaltig, der fünfte Titel in Serie praktisch passé. In der Gesamtwertung liegt Verstappen 81 Punkte hinter Spitzenreiter und Spa-Sieger Oscar Piastri.
Doch das scheint derzeit kein Drama zu sein für den Ehrgeizling. Bei Red Bull, das sich Anfang des Monats nach 20 Jahren von Teamchef Christian Horner getrennt hatte, sei er „generell sehr happy“, beteuerte der 27-Jährige zuletzt und betonte, „bis zum Ende“ seiner Karriere für den österreichischen Rennstall fahren zu wollen.
Diese klare Lage sorgt wiederum dafür, dass auch bei anderen Teams das Personal für 2026 konkreter wird. An der McLaren-Paarung Piastri/Lando Norris wird sich wohl nur etwas ändern, wenn der WM-Kampf zwischen den beiden unerwartet eskalieren sollte.
Auch bei Mercedes, das seit einem Jahrzehnt höchst interessiert auf Verstappen blickt, dürfte die Fahrerpaarung bestehen bleiben - obwohl Rookie Kimi Antonelli (18) nach fulminantem Start in der Formel 1 in den vergangenen acht Rennen (inklusive des Belgien-Sprints) nur einmal in die Punkte fuhr.
Die Wahrscheinlichkeit, mit dieser Fahrerpaarung auch in die Saison 2026 zu gehen, liege bei „90, 95 Prozent“, sagte Teamchef Toto Wolff schon vor dem Rennen in Belgien. Eine Bestätigung von Antonelli und Russell, der mit dem Sieg in Kanada für ein Glanzlicht sorgte und durch enorme Konstanz besticht, durch das Team wird bald erwartet.
Auch wenn Rekordweltmeister Lewis Hamilton bei Ferrari sportlich noch nicht angekommen ist, scheint die höchste Wechselwahrscheinlichkeit bei einem Top-Team woanders zu liegen - nämlich eben doch bei Red Bull: Yuki Tsunoda ist der nächste Stallkollege Verstappens, der im direkten Vergleich mit dem Niederländer heillos unterlegen ist.
In allen elf Qualifyings und in zehn von elf Rennen musste sich der Japaner dem Weltmeister geschlagen geben - und nicht nur das: In den vergangenen Monaten holte Tsunoda weniger Punkte als die Konkurrenten in den Haas- und Sauber-Boliden. Zumindest im internen Vergleich ist Verstappen also weiter der Herr der Lage. (sid)