Max Verstappen hat den Großen Preis von Italien gewonnen und schöpft plötzlich wieder Hoffnung. „Mad Max“ hat Blut geleckt.
McLaren-Störenfried„Mad Max“ Verstappen hat Blut geleckt
09.09.2025, 10:49
Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte! Das war in der Formel 1 schon öfter so. Legendär zum Beispiel der letzte Ferrari-Titel im Jahr 2007 von Kimi Räikkönen (45) als Nutznießer des McLaren-Zoffs zwischen dem damaligen Rookie Lewis Hamilton (40) und Altmeister Fernando Alonso (44).
Jetzt streiten sich wieder zwei McLaren-Fahrer, Lando Norris (25) und Oscar Piastri (24), und Max Verstappen (27) war bei seinem Monza-Sieg erneut der lachende Dritte. Der „fliegende Holländer“ gefällt sich in der Rolle des Störenfrieds und hat im WM-Kampf noch einmal Blut geleckt.
Max Verstappen hat im WM-Kampf wieder Blut geleckt
Zwar hat Verstappen vor den letzten acht Rennen immer noch 94 Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Piastri, doch über McLarens neuerliche Stallorder-Affäre konnte „Mad Max“ schon im Cockpit herzlich lachen. Als er später gefragt wurde, wie er anstelle von Piastri auf die Anweisung zum Platztausch reagiert hätte, sagte er: „Dann hätte ich das nicht gemacht.“
Rumms, Verstappen weiter auf Ego-Tripp. Piastri dagegen fügte sich der Anweisung von Teamchef Andrea Stella (54), Norris wegen dessen verkorksten Boxenstopps Platz zwei wieder zu überlassen. Doch seiner Wut darüber machte der Australier noch im Auto Luft: „Wir haben doch gesagt, dass ein langsamer Boxenstopp zum Racing gehört. Ich verstehe nicht wirklich, was sich jetzt verändert hat.“
So sieht es auch Verstappen. „Man kann einen langsamen Stopp haben, Du kannst selbst einen Fehler haben, der Motor kann hochgehen oder es gibt einen anderen Defekt, das ist Racing“, findet der Niederländer, der sich schon früher gegen solche Eingriffe vom Kommandostand gewehrt hat.
Stella verteidigt natürlich die McLaren-Regeln („Papaya-Rules“). „Es geht bei uns nicht um die Nummer eins oder zwei. Wir haben zwei großartige Fahrer, die in der Lage sind, um die Meisterschaft zu fahren“, betonte der frühere Alonso-Ingenieur. „Wir fahren bei McLaren nach der Art und Weise, wie wir es als faire Sportsmänner für richtig halten.“
Er erlaubt ein teaminternes Duell um den Titel, will aber natürlich Crashs wie in Montréal, wo Norris Piastri ins Heck krachte und ausschied, verhindern.
Diese Gratwanderung kennt Nico Rosberg (39) noch aus dem „Krieg der Sterne“ von 2014 bis 2016 bei Mercedes mit Hamilton. Der Sky-Experte bezeichnete die McLaren-Situation als „intern sauschwierig“.
Verstappen freut’s, auch wenn er sich der Euphorie von Sportchef Dr. Helmut Marko (82), der von einer „Wiedergeburt“ sprach, noch nicht anstecken ließ: „Es ist nicht so, dass wir jetzt plötzlich zurück sind, es kommt immer noch sehr auf die Strecke an.“ Aber es habe sich einiges geändert über den Sommer: „Wir verstehen unser Auto besser. Vorher habe ich mich wie ein Passagier gefühlt, es gab keine Balance. Das ist jetzt ganz anders.“