Max Verstappen macht McLaren verrückt! Nach Lando Norris treibt der Niederländer mit starken Leistungen jetzt auch den WM-Führenden Oscar Piastri in die Krise.
Jetzt auch Piastri in der KriseVerstappen macht McLaren verrückt
Aktualisiert
Mit seinem Doppelsieg in Monza und Baku ist Max Verstappen (27) nicht nur wieder voll im WM-Kampf angekommen, sondern auch im Kopf von Oscar Piastri (24). Der Spitzenreiter wird nervös und leistete sich in Aserbaidschan den ersten Crash und Nuller seit 34 Rennen.
Der Australier spürt nicht nur McLaren-Rivale Lando Norris (25, 25 Punkte zurück) im Nacken, sondern auch den „fliegenden Holländer“ (69 Punkte). In sieben Rennen plus drei Sprintrennen (Austin, Interlagos, Doha) sind noch 199 Punkte zu gewinnen.
Christian Danner: „Ich würde den Verstappen nicht unterschätzen“
Wer hätte das noch in der Formel-1-Sommerpause gedacht, als alle Experten nach vier McLaren-Doppelsiegen in Folge nur noch von einem internen Duell um den ersten Fahrertitel des Traditionsteams seit 2008 ausgingen? Alle Experten? Nein, nicht alle!
Ex-Rennfahrer Christian Danner (67) sagte im EXPRESS.de-Interview: „Noch ist die Saison nicht vorbei, ich würde den Verstappen nicht unterschätzen und abschreiben. Es ist die Frage, ob die mit ihrem Auto noch mal in die Strümpfe kommen. Und dann ist der sofort wieder da.“
Die Bullen kamen mit ihrem RB21 in die Strümpfe und gaben Verstappen wieder eine echte Waffe an die Hand. Und der lieferte einen unerwarteten zweiten Platz auf seiner engen Heimpiste Zandvoort und den Doppelsieg auf den High-Speed-Strecken Monza und Baku. Damit holte er viel mehr Punkte (68) als Piastri (40) und Norris (24).
Setzt der Weltmeister in etwa diesen Schnitt an den letzten sieben Rennwochenenden fort, würde es tatsächlich zum Showdown in Abu Dhabi (7. Dezember) kommen.
„69 Punkte sind viel“, sagte Verstappen nach seinem 67. Grand-Prix-Erfolg, daher werde erstmal nicht über den Titelkampf nachgedacht: „Ich verlasse mich nicht auf Hoffnung. Ich nehme jetzt Rennen für Rennen, und nach Abu Dhabi wissen wir dann mehr.“
Denn zuerst warten große Herausforderungen auf das Gespann aus Auto und Fahrer – angefangen mit dem engen und heißen Nachtrennen in Singapur (5. Oktober), wo Verstappen noch nie gewinnen konnte. „Warten wir Singapur ab“, sagt Red Bull-Sportchef Dr. Helmut Marko (82): „Wenn Max dort auch gewinnt, dann komme ich ins Nachdenken.“ Nach der Corona-Pause raste „Mad Max“ in Singapur auf die Plätze sieben, fünf und zwei.
In der Hitze der Nacht könnte der Vorsprung des nach vier Siegen in den ersten sechs Rennen schon als „Iceboy“ gelobten Piastri weiter schmelzen. Nach dem schon in der Vorsaison an seinen Nerven gescheiterten Norris hat Verstappen nun auch den zweiten McLaren-Titelfavoriten in die Krise getrieben.
„Dumme Fehler“ habe er begangen und „ein chaotisches Wochenende“ abgeliefert, haderte Piastri: „Das war keine Sternstunde.“ Mit seinem Nuller vermasselte er McLaren auch den frühesten Gewinn der Konstrukteurs-WM. Teamchef Andrea Stella (54) hat Verstappen im Titelkampf auf der Rechnung: „Das hatte ich schon nach Monza, und Max hat das nochmal bestätigt. Im Hinblick auf die Fahrerwertung haben wir jetzt einen interessanten Kampf für die restliche Saison.“