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Formel-1-Chaosrennen„Horrorszenario“ überschattet Punkt-Premiere von Nico Hülkenberg

Nach dem Crash von Alexander Albon kann Nico Hülkenberg dem auf die Strecke zurückrollenden Williams noch gerade so ausweichen.

Nach dem Crash von Alexander Albon kann Nico Hülkenberg dem auf die Strecke zurückrollenden Williams noch gerade so ausweichen.

Im Chaos-Rennen in Melbourne ist Nico Hülkenberg knapp einer Katastrophe entkommen. Der einzige deutsche Formel-1-Pilot äußerte sich nach seinem siebten Platz zur Horrorszene.

von Oliver Reuter (reu)

Crash, Boom, Bang im Albert Park. Der dritte WM-Lauf in Melbourne wurde überschattet von heftigen Unfällen, drei Rennabbrüchen und einer chaotischen Schlussphase mit drei Crashs, aus denen zum Glück alle Fahrer heil herauskamen.

Am Ende sahen die 130.000 Zuschauerinnen und Zuschauer vier strahlende Helden und jede Menge Verlierer. Sieger Max Verstappen (25) brach im siebten Anlauf seinen Melbourne-Fluch. Der von der Pole-Position gestartete Weltmeister baute seine WM-Führung auf den im Qualifying im Kiesbett gestrandeten Edelhelfer Sergio Perez (33) auf 15 Punkte aus.

Formel 1: Nico Hülkenberg spricht über Beinahe-Crash

„Es war jetzt auch mal an der Zeit, in Melbourne zu gewinnen“, sagte Verstappen, der am Start hinter das Mercedes-Duo George Russell (24) und Lewis Hamilton (38) zurückgefallen war und sich nach Russells Motorschaden am Rekordweltmeister vorbeikämpfen musste. Im Rennen motzte „Mad Max“ über Hamilton: „Er hat mich von der Strecke gedrückt.“

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Später war er froh, zurückgesteckt zu haben: „Ich habe einfach versucht, den Kontakt zu vermeiden. Die Regeln sind sehr eindeutig, was man machen darf und was nicht. Ganz klar werden diese Regeln nicht befolgt, aber das ist ok. Wir hatten die Pace, wir sind trotzdem dran vorbeigefahren, aber das ist etwas, was wir für die nächsten Rennen beachten müssen.“

Hamilton raste im erstaunlich schnellen Mercedes erstmals in der Saison aufs Podium, haderte aber: „Ich fühle mich immer noch nicht ganz wohl im Auto. Ich fahre einfach so gut es geht ohne und arbeite hart daran, diese Verbindung aufzubauen, aber das ist ein langfristiges Projekt, wenn man die Performance-Schwächen bedenkt.“

Dritter wurde wie schon in den beiden ersten Rennen in Bahrain und Saudi-Arabien Fernando Alonso (41) im Aston Martin. Der Spanier wurde zwar nach dem zweiten Restart von Landsmann Carlos Sainz (28) im Ferrari umgedreht, profitierte aber vom Crash der Alpine-Franzosen Esteban Ocon (26) und Pierre Gasly (27), der den dritten Rennabbruch auslöste.

Alonso: „So etwas habe ich noch nie erlebt. Es war eine Achterbahnfahrt der Emotionen, am Anfang schon und jetzt auch am Ende die letzte halbe Stunde. Gegen Lewis habe ich nichts ausrichten können, aber wir sind trotzdem auf Platz drei.“

Auch freuen konnte sich Nico Hülkenberg (35). Der Haas-Routinier entging erst haarscharf einem Horrorcrash mit dem verunglückten Alexander Albon (27) und holte am Ende als Siebter die ersten Punkte. Der Emmericher schilderte Sky die Situation, als er dem nach dem Einschlag in die Barriere auf die Strecke zurückgeprallten Williams gerade noch ausweichen konnte.

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„Es ist das Horrorszenario eines Rennfahrers: Du kommst in eine blinde Kurve und es steht ein Auto auf der Strecke und du siehst ihn nicht mal vor lauter Staub und Kies. Und wir sind brutal schnell da, 250 irgendwas. Das hätte richtig übel ausgehen können, zum Glück ist nichts passiert. Ich kann euch wirklich sagen, da war kurzzeitig ein Code Brown bei mir. Ich habe auch in dem Moment hektisch in den Funk geschrien, weil mein Puls in die Höhe geschossen ist.“

Nach dem Rennen sagte Nico Hülkenberg über... …den Restart kurz vor Ende: „Es gibt da immer zwei Seiten: Einmal die Entertainment-Seite für Fans und Fernsehen und es gibt die Fahrer des Fahrers, des Teams. Du kannst als totaler Gewinner daraus gehen oder als totaler Loser. Ich meine, Fernando wurde gedreht, wäre der eingeschlagen, wäre er weg gewesen und als Fahrer: Wenn du dir für 50 Runden den Hintern aus der Hose fährst und dann kommt eine Rote Flagge und du wirst unschuldig rausgekegelt, ist das natürlich bitter und ein Horrorszenario. Wir wollen geiles Racing und Entertainment, aber wir dürfen die sportliche Komponente nicht vergessen.“

…das Duell mit Lando Norris: „Es hat Spaß gemacht, aber wenn du am Ende den Kürzeren ziehst, dann ist es immer ein bisschen nervig. Aber nach drei Jahren im dritten Rennen wieder Wheel-to-Wheel-Action zu haben, ist gut und macht Spaß. Insgesamt bin ich zufrieden.“

… seinen Spaßfaktor: „Ich fühle mich wohl. Man sagt im Deutschen so schön: Ich bin im Reinen mit mir selber. Ich habe Spaß hier. Die drei Jahre weg waren gut, haben mich resetted, den Kopf wieder freibekommen. Meine Perspektive hat sich geändert, familiär auch. Ich bin auf allen Ebenen gut aufgestellt. Ich habe eine dicke Haut, lasse mir nicht so leicht reinreden und es geht gut.“