Formel 1Lewis Hamilton verabschiedet sich nach Katastrophen-Rennen: „Ich bin raus“

Lewis Hamilton winkt den Zuschauern vor dem Australien-Rennen der Formel 1

Lewis Hamilton winkt den Zuschauern vor dem Australien-Rennen der Formel 1 am 10. April 2022. Beim Rennen in Imola fuhr der Brite den Spitzenfahrern nur hinterher.

In der vergangenen Saison kämpfte Lewis Hamilton in der Formel 1 bis zur letzten Sekunde um den WM-Titel, im Jahr 2022 gehört er zu den Hinterbänklern. Der Frust beim Briten und Mercedes ist gewaltig.

Erst das lange Bangen, dann die bittere Enttäuschung: Über Monate war unklar, ob Serienweltmeister Lewis Hamilton (37) seine Rekord-Karriere in der Formel 1 fortsetzen würde. Die Freude auf ein weiteres Jahr im Motorsport-Zirkus ist inzwischen jedoch purer Ernüchterung gewichen.

Nicht nur, dass Hamilton im Jahr 2022 hinter Weltmeister Max Verstappen (24) herfährt, der Brite wird von seinem einstigen Titel-Rivalen gnadenlos abgehängt. Beim Grand Prix in Imola folgte am Sonntag (24. April 2022) die größtmögliche Demütigung: Schon in Runde 40, nach nicht einmal zwei Dritteln Renndistanz, überrundete der „fliegende Holländer“ den hoffnungslos unterlegenen Briten.

Formel 1: Lewis Hamilton fährt der Spitze im Mercedes hinterher

Am Ende kämpfte Siebenfach-Weltmeister Hamilton nicht, wie über Jahre gewohnt, um den Sieg, sondern lieferte sich ein verbissenes Duell mit Pierre Gasly (26) im Alpha Tauri um Platz 13. Den erreichte er anschließend nur, weil Esteban Ocon (25) nach dem Rennen mit fünf Strafsekunden hinter ihn rutschte. „Es ist ein Wochenende zum Vergessen, das ist ganz klar“, gab Hamilton nach dem Fiasko im Autodromo Enzo e Dino Ferrari zu Protokoll.

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„Ich bin raus“, verabschiedete sich Hamilton aus dem Titelkampf der Formel 1: „Das ist sicher.“ Nach den ersten vier Rennen liegt er auf einem schwachen siebten Platz mit gerade einmal 28 Punkten, nur einen Rang und sechs Zähler vor dem geschassten Ex-Kollegen Valtteri Bottas (32). Der war in der Emilia Romagna im Alfa Romeo als Fünfter nur knapp hinter dem Silberpfeil von Nachfolger George Russell (24) über die Ziellinie gerast.

Lewis Hamilton: Schlechtere Ausgangslage als im Vorjahr

WM-Spitzenreiter Charles Leclerc (24) hat mit seinen 86 Punkten schon einen komfortablen Vorsprung. Verstappen, ebenfalls schwach in die Saison gestartet, steht nach zuletzt zwei Siegen inzwischen bei 59 Zählern.

Im vergangenen Jahr mit dem dramatischen Titel-Kampf bis zur letzten Runde war Hamiltons Rückstand auf den Niederländer mit zeitweise 32 Punkten sogar noch größer gewesen. Doch aktuell deutet nichts darauf hin, dass Mercedes die Lücke zur Spitze um Ferrari und Red Bull wieder schließen kann.

Mercedes in der Formel 1 ohne viel Hoffnung auf Besserung

Auch der erfolgsverwöhnte Teamchef Toto Wolff (50) machte keinen Hehl aus seiner Enttäuschung, sieht Red Bull und Ferrari in der laufenden Saison schon uneinholbar enteilt: „Ich glaube, dass wir um den dritten Platz in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft mitfahren können, aber mehr nicht. Und das ist definitiv nicht eine Position, in der wir sein wollen.“

Noch über den Teamfunk entschuldigte sich Wolff bei seinem Star für die schwache Performance und sprach später von einem Auto, das „einem Weltmeister unwürdig“ gewesen sei: „Wir werden daran arbeiten, es wieder besser zu machen.“

Für den großen Wurf dürfte das nicht reichen, zumindest die Überrundungen durch seinen Vorjahres-Rivalen um den WM-Titel würde sich Hamilton ab dem kommenden Rennen in Miami am 8. Mai aber gerne sparen. (bc)