Zoff in der Formel 1Große Vorjahres-Neuerung für 2022 schon wieder vor dem Aus

Start beim Rennen der Formel 1 in Brasilien.

Die Formel 1, hier am 14. November 2021 in Brasilien, hatte in der vergangenen Saison erstmals auf Sprintrennen gesetzt.

Drei Sprintrennen wurden in der vergangenen Saison der Formel 1 erstmals gefahren. Eine Erhöhung ist für das Jahr 2022 geplant, doch wegen Unstimmigkeiten könnten die Sprints vorerst ausgesetzt werden.

Ihre Einführung war eine der bedeutendsten Neuerungen der vergangenen Jahre, jetzt stehen die Sprintrennen in der Formel 1 schon wieder vor dem (vorläufigen) Aus. Diese Befürchtung äußerte McLaren-CEO Zak Brown (50) am Dienstag (18. Januar 2022) bei einem Medientermin.

Die verkürzten Rennen anstelle der Qualifyings an den Rennwochenenden sind bei der Motorsport-Elite nicht nur sportlich, sondern auch finanziell ein Streitthema. Sollte es zwischen den Teams hierbei keine Einigung geben, könnten die Sprints für die anstehende Saison aus dem Rennkalender verschwinden, befürchtet Brown.

Formel 1: Streit ums Geld wegen Sprintrennen

Dabei war grundsätzlich sogar eine Aufstockung von drei auf sechs Sprintrennen in 2022 geplant. Die Formel 1 macht den Teams die Änderung mit finanziellen Zuschüssen schmackhaft, die den erhöhten Reparatur-Aufwand kompensieren sollen. Im Gespräch sind 500.000 Dollar für fünf Kurz-Rennen und 150.000 Dollar für jeden weiteren Sprint.

Doch noch herrschen Zweifel, dass sich im Teilnehmerfeld die nötige Mehrheit (acht von zehn Teams) findet. Laut Brown hänge das vor allem an den großen Teams, die im Zuge der Sprint-Zahlungen eine deutliche Erhöhung der finanziellen Limits anstreben. 

„Einige Teams, insbesondere ein Team, wollten eine Erhöhung der Budget-Obergrenze um 5 Millionen Dollar, was einfach lächerlich war“, ärgerte sich Brown: „Es gibt überhaupt keine rationalen Gründe, die das rechtfertigen.“

Sprintrennen in der Formel 1: Lösung für 2022 offen

Eine Einigung für 2022 wollte der McLaren-Boss noch nicht ausschließen: „Vielleicht kann ein Kompromiss gefunden werden und wir erhöhen es (das Budget-Maximum, Anm. d. Red.) ein wenig, um 2022 zu beginnen.“

Mit Blick auf das Regelwerk grübelte Brown aber auch schon über eine Aufschiebung der Sprint-Rennen auf die Saison 2023. Für Entscheidungen in der Formel 1, die über das laufende Jahr hinausgehen, ist schließlich die Zustimmung von nur fünf Teams notwendig. Browns Notfallplan: „Wir überspringen 2022 und ein paar dieser Teams sollten den Fans erklären müssen, warum es keine Sprintrennen gibt.“ (bc)