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Aufholjagd geht weiterVerstappen: Schumi ist mein Vorbild

Max Verstappen wittert seine Chance im Kampf um die Formel-1-WM. Als Vorbild für die Aufholjagd nimmt er sich keinen geringeren als Michael Schumacher.

Die WM-Aufholjagd von Max Verstappen (28) geht auch in der Höhenluft von Mexiko mit unverminderter Kraft weiter. Nach seinen drei Siegen und zwei zweiten Plätzen in den jüngsten fünf Rennen stürmte der „fliegende Holländer“ auch im Training zum Großen Preis von Mexiko (Sonntag, 26. Oktober 2025, 21 Uhr, Sky) zur Bestzeit.

Und setzte damit beim erneut schwächelnden WM-Spitzenreiter Oscar Piastri (24, McLaren) den nächsten Wirkungstreffer. Der Australier war über acht Zehntelsekunden langsamer als Verstappen.

Max Verstappen: „Wir kannten ihn als netten Onkel Michael“

„Oranje boven“ auch in Mexiko, die Orangenkisten von McLaren zittern schon. Von 104 auf 40 WM-Punkte verringerte Verstappen seinen Rückstand auf Piastri, der auch nur noch 14 Zähler vor seinem oft bevorteilten Teamkollegen Lando Norris (25) liegt.

„Die Runde auf dem soften Reifen war ziemlich durchschnittlich“, haderte Piastri. Sein Selbstvertrauen aus der ersten Saisonhälfte, als er von seinem McLaren-Teamchef Andrea Stella (54) nach sechs Siegen schon als „Iceboy“ gefeiert wurde, schmolz wie das Eis in einer Margarita unter Mexikos Sonne.

Verstappen dagegen saugt aus seinen Siegen und dem auch unter dem internen Machtkampf mit Norris leidenden Piastri jede Menge mentale Stärke. Und nun verrät „Mad Max“ auch, wen er bei seinem Glauben an eine erfolgreiche Aufholjagd auf seinen fünften Titel in Serie als Vorbild nahm: nicht seinen Vater Jos Verstappen (53), sondern Michael Schumacher (56).

„Er war der Fahrer, der stets hart arbeitete und alles gab. Für ihn zählte nur der Sieg, egal, wie er erreicht wurde. Sein Fokus, sein Ehrgeiz und seine Disziplin waren unverwechselbar“, sagt Verstappen im englischen Hochglanz-Magazin „The Road Rat“ über den Rekordweltmeister aus Kerpen, der sich während der Saison 1994 bei Benetton mit Teamkollege Verstappen anfreundete und seitdem mit ihren Familien viel Zeit an und abseits der Rennstrecken verbrachte.

„Wir kannten ihn als netten Onkel Michael. Wir waren oft gemeinsam mit den Familien auf Urlaub. Er lehrte uns, wie man ein erfülltes Leben führen kann“, berichtet Max aus den Jahren mit Mutter Sophie Kumpen, seiner Schwester Viktoria sowie Corinna, Gina-Maria und Mick Schumacher.

Max schwärmt: „Michael war ein echter Familienmensch. Auf der Rennstrecke war er zwar ganz fokussiert, aber zu Hause kümmerte er sich um seine Familie und schenkte ihr die Aufmerksamkeit, die sie verdiente.“

Dabei spürte er offenbar die Nestwärme, die ihm sein ehrgeiziger Vater Jos nicht immer geben konnte. Seine Mutter Sophie, die sich im Jahr 2008 von ihrem Mann getrennt hatte, postete zu Schumis 53. Geburtstag ein wunderschönes Privatfoto, auf dem er die Kinder Max und Mick auf dem Schoß hat.

Max Verstappens Mutter Sophie Kumpen postete dieses Kinderfoto mit Michael und Mick Schumacher.

Max Verstappens Mutter Sophie Kumpen postete dieses Kinderfoto mit Michael und Mick Schumacher.

Damals sagte Max: „Michael war großartig. Das sieht man an den alten Fotos und Videos, die wir zu Hause haben. Ich habe immer noch positive Erinnerungen an diese Wochenenden.“

Dies kann Jos nur unterstreichen: „Michael unterschied damals nicht zwischen Mick und Max. Wenn er etwas zu sagen hatte, sagte er es immer beiden.“ Allerdings wollte er nach Micks Geburt zunächst nicht, dass er Rennfahrer wird und ließ ihn auch andere Hobbys wie Fußball und Eishockey ausprobieren. Erst als ihn Mick um Unterstützung für eine professionelle Kart-Karriere bat, förderte er ihn voll und ganz. Da fuhr Max schon jahrelang an der Spitze mit ein Vorsprung, den Mick niemals aufholen konnte.