Corona-Tod mit 73Handball-Welt trauert um Kult-Busfahrer

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Corona-Tod mit 73: Gerhard Wirths (hier am 1. Februar 2007 bei der WM in Deutschland) war in Handball-Kreisen hochgeschätzt.

von Alexander Haubrichs (ach)

Waldbröl – Ein schwarzer Tag für die deutsche Handball-Gemeinde: Mit Gerhard Wirths ist eine echte Institution verstorben. Der langjährige Busfahrer des VfL Gummersbach und der deutschen Nationalmannschaft erlag den Folgen seiner Corona-Infektion. Auch Weltmeister-Coach Heiner Brand (68) ist in Trauer.

  • Gerhard Wirths fuhr die Weltmeister 2007 zum Titel
  • Kultfahrer auch international bekannt
  • Handball-Stars trauern um die Institution des VfL Gummersbach

Wirths fuhr den VfL Gummersbach zu seinen Erfolgen

Wer sich in Handball-Kreisen bewegte, für den war Gerhard Wirths eine echte Hausnummer. Der Busunternehmer aus Waldbröl war über Jahrzehnte der Chauffeur des einstigen Rekordmeisters VfL Gummersbach, auch die deutsche Nationalmannschaft fuhr er auf vielen Turnieren zu ihren Spielen.

Weil es gerade beim VfL soviel zu feiern gab, hatte er in den Teambus sogar mal eine Bier-Zapfanlage einbauen lassen – heute wahrscheinlich undenkbar.

Heiner Brand trauert um Gerdi Wirths

„Gerdi hinterlässt eine große Lücke. Ich bin in Gedanken bei seiner Familie. Er war eine echte Marke, jeder kannte ihn, jeder hat eine positive Erinnerung an ihn“, sagt Heiner Brand. Das Gummersbacher Handball-Idol war als Spieler und als Trainer Weltmeister.  

Bei den Spielen immer am Steuer: Wirths. Bei der Weltmeisterschaft 2007 brachte er es auch zu bundesweiter Bekanntheit. Unvergessen, wie er den Mannschaftsbus aus dem Quartier in Wiehl über die A4 Richtung Lanxess-Arena steuerte und die Menschen auf den Brücken mit Fahnen und Plakaten das Brand-Team unterstützten. Aber selbst bei Olympia 2016 in Rio steuerte Wirths das deutsche Gefährt.

Bei der WM in Deutschland hatte sein Unternehmen für alle Nationen die Busse gestellt, auch beim Handball Final-Four war der oberbergische Busunternehmer mit seinen Fahrzeugen zur Stelle.

Brand erzählt: „Ich habe die Nachricht in meine Whatsapp-Gruppen der 78er Weltmeister und der 2007er geschickt. Und egal ob Christian Schwarzer oder Eros Ramota und viele andere: Jeder war geschockt und ergriffen von der Nachricht.“

VfL Gummersbach nach Todesnachricht unter Schock

Auch beim VfL Gummersbach herrscht natürlich große Trauer. „Wir sind absolut schockiert über die Nachricht von Gerdis Tod. Gerdi war nicht nur ein toller Mensch, sondern eine Institution beim VfL Gummersbach. Unsere Gedanken und unser Mitgefühl sind bei Gerdis Familie“, so Geschäftsführer Christoph Schindler.