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Zu Gast bei Viktorias WeihnachtsfeierGisela Weisweiler: „Ich spüre den Geist von Hennes  in Köln“

Aparte Frau: Gisela Weisweiler ist stolz auf das Andenken ihres berühmten verstorbenen Mannes - und bewahrt es in Ehren.

Aparte Frau: Gisela Weisweiler ist stolz auf das Andenken ihres berühmten verstorbenen Mannes - und bewahrt es in Ehren.

Köln – „Wir sind stolz, dass Sie unter uns sind.“ Der Name Weisweiler ist zurück bei Viktoria. Gisela Weisweiler (70) und ihr Sohn John (32) waren Samstagabend die „Stars“ der Weihnachtsfeier des Traditionsklubs von der Schäl Sick.

Die Witwe des legendären Trainers, der seine Laufbahn bei der Viktoria begann und den Fußball im Rheinland durch seine Erfolge beim FC und Borussia Mönchengladbach groß machte, lebt heute in der Schweiz. Dass jeder Besuch in der alten Heimat sie emotional bewegt, verrät sie im EXPRESS-Interview.

Berührt Sie die Grundsteinlegung zu Ehren Ihres Mannes?

Ich kenne natürlich den Werdegang meines Mannes genau. Das Interesse der Viktoria kam überraschend für mich. Aber wenn es darum geht den Namen meines Mannes wieder etwas in die Öffentlichkeit zu bringen, bin ich jederzeit bereit. Es freut mich immer, wenn man über ihn spricht.

Ich finde es gut, dass es ein Jugendleistungszentrum ist. Er hat ja immer die Jugend gefördert und die jungen Spieler vor den alten geschützt. Deshalb ist es für mich ein großes Verlangen, dass das mit dem Namen Hennes Weisweiler funktioniert.

Verfolgen Sie die alten Vereine von Hennes?

Seitdem ich von Viktoria angerufen wurde, habe ich auch diese Entwicklung verfolgt. Ich verfolge vor allem den FC - die sind ja jetzt sogar Erster - und auch Borussia und die Bayern. Die Schweizer Liga interessiert mich nicht. Wenn ich samstags zu Hause bin, hole ich mir die Ergebnisse vom FC aufs Handy. Das ist immer spannend.

Würde Hennes sich heute für seine alten Vereine begeistern?

Das würde ihn mit Sicherheit interessieren. Nehmen Sie Viktoria. Da kann sehr vieles Positives hervorkommen. Ich finde die Vision der Viktoria faszinierend. Was ist ein Leben ohne Visionen? Ich finde, der Verein ist auf einem guten Weg, solange Herr Wernze dabei sein wird.

Sie leben heute in der Schweiz. Mit welchem Gefühl kommen Sie nach Köln zurück?

In der Schweiz werde ich auf den Namen Weisweiler auch angesprochen, aber das ist etwas ganz anderes. Er war ja dort auch nur ein Jahr Trainer, als er mit Grashoppers das Double geholt hat. Hier in Köln aber ist die Hochburg von Hennes gewesen.

Ich bin keine Kölnerin, bin in Düren geboren. Aber ich spüre den Geist von Hennes hier in Köln. Er ist ja auch hier begraben. Ich gehe immer in den Dom, wo auch seine Abdankung war. Dann kommt die Erinnerung hoch.

Ich besuche auch sein Grab in Erftstadt. Aber ich sehe Hennes irgendwo anders. Es ist nicht das, was ich brauche, um ihm nah zu sein. Köln bringt mich näher an Hennes als das Grab.

Sie sprechen mit viel Leidenschaft über Ihren verstorbenen Mann. Hat da ein anderer eine Chance bei Ihnen gehabt?

Ich lebe mit einem neuen Partner zusammen. Ich kann das wunderbar vereinbaren. Ich habe mit meinem Mann eine positive und wunderschöne Zeit gehabt. Ich war sehr jung. Alles war faszinierend. Das berührt mich auch so bei meinem Sohn.

Er war eineinhalb Jahre, als Hennes starb. Wenn ich von ihm rede, ist das was ganz anderes, als wenn er in den Raum käme. Nur dann versteht man, warum man so begeistert von ihm war. Man muss ihn erlebt haben: seine verschiedenen Gesichter, wie er privat war. Das ist sehr schwer, zu übermitteln.

Erleben Sie noch Überraschungen, wenn man Sie auf den Namen anspricht?

Mich überrascht, wie viele Menschen speziell in dieser Gegend angeblich mit Hennes zusammen waren, mit ihm getrunken haben - von denen ich nie etwas gehört habe. Ich höre mir das an und denke mir meinen Teil. Das ist fast nicht möglich, dass er so viel Zeit privat mit so vielen Menschen verbracht hat.

Welcher heutige Spieler hätte Ihrem Mann wohl gefallen? Wahrscheinlich so ein Götze, weil er ein perfekter Fußballer ist. Ich persönlich finde den Dortmunder Torwart sehr gut. Das ist für mich ein toller Typ. Ich weiß auch nicht warum. Wie er mitgeht und schimpft.

Haben Sie registriert, dass Wolfgang Overath sagte, Ihr Mann sei der beste Trainer gewesen, den er je hatte?

Das freut mich sehr. Es ist natürlich vieles hochkatapultiert worden. Sicherlich hatte mein Mann eine sehr unangenehme Aufgabe. Auch in Barcelona mit Cruyff war es ja dasselbe.

Bedauern Sie, dass Wolfgang mit dem FC gebrochen hat?

Das finde ich für ihn als FCer schade. Vielleicht muss einfach Zeit vergehen. Sie relativiert vieles. Und der FC ist doch sein Leben. Berti Vogts hatte in Gladbach auch einmal solche Phasen. Ich denke, dass die Zeit die Wunden heilen wird.