Massive Vorwürfe gegen den dreifachen WM-Schiedsrichter Marco Antonio Rodríguez. Der Mexikaner soll seine Familie jahrelang tyrannisiert haben und gewalttätig gewesen sein.
Frau und Töchter tyrannisiert?Massive Vorwürfe gegen WM-Schiri: Sein Haus war „die Hölle“

Copyright: AFP
Schiedsrichter Marco Antonio Rodríguez (3.v.l.) leitete bei der WM 2014 auch das historische Duell zwischen Brasilien und Deutschland.
Auf dem Fußballplatz sorgte er jahrelang für Recht und Ordnung, war bei drei Fußball-Weltmeisterschaften als strenger Spielleiter im Einsatz. Doch im Privatleben soll sich Ex-Schiedsrichter Marco Antonio Rodríguez (49), der auch das legendäre 7:1 zwischen Deutschland und Brasilien bei der WM 2014 pfiff, als Tyrann entpuppt haben.
Mehrere Medien aus seiner mexikanischen Heimat berichten, dass seine Ex-Frau sowie die eigene Tochter Anzeige gegen Rodríguez erstattet haben, dem zuletzt ein Kontaktverbot auferlegt worden sei. Die Ermittlungen im Fall dauern derweil an.
Massive Vorwürfe gegen dreimaligen WM-Schiri Marco Antonio Rodríguez
Wie das Nachrichtenmagazin „Proceso“ am Montag (17. Juli 2023) berichtete, soll der einst international anerkannte Schiedsrichter hinter verschlossenen Türen über Jahre gewalttätig gewesen sein. Erst elf Monate nach einer Anzeige seiner Ex-Frau aus dem August vergangenen Jahres waren die Ermittlungen zuletzt ins Rollen gekommen.
„Er hat das Haus zu einer Hölle gemacht“, fasste seine frühere Partnerin den Alltag in den heimischen vier Wänden bedrückend zusammen. Beide waren 28 Jahre lang ein Paar, doch erst spät habe sie beschlossen, der Tortur zu entfliehen und sich an die Behörden zu wenden.
„Er sagte mir, dass ich ihm als seine Ehefrau gehorsam sein müsse und nichts sagen dürfe“, schilderte die Frau die erschreckenden Zustände, die sie und die beiden gemeinsamen Töchter lange geprägt hatten. Ihr Ex-Mann sei „rachsüchtig und gewalttätig“. Immer wieder habe er ihr gegen den Kopf und in den Rücken geschlagen. Auch die beiden gemeinsamen Töchter seien nicht verschont worden.
Seit der Anzeige werde sie von Rodríguez und ihm nahestehenden Personen gedrängt, die Vorwürfe wieder fallenzulassen. Der Ex-Schiri habe ihr und ihrer Familie auch mit seinen Kontakten zum Drogenkartell Unión Tepito gedroht.
Rodríguez äußerte sich am Dienstag (18. Juli) in einem langen Tweet und beklagte, dass ihm die Vorwürfe angehängt würden und die Anwälte des mutmaßlichen Opfers versuchten, die Ermittlungsbehörden zu täuschen. Er selbst habe daher Anzeigen wegen Betrugs und falscher Verdächtigung erstattet.
Marco Antonio Rodríguez pfiff Deutschland-Gala gegen Brasilien 2014
Rodríguez war von 1995 bis 2014 knapp 20 Jahre lang als Schiedsrichter aktiv, kam bei den Weltmeisterschaften 2006, 2010 und 2014 zu insgesamt sechs Einsätzen – sein letzter Auftritt war Deutschlands Gala gegen Gastgeber Brasilien im WM-Halbfinale 2014. International wurde der Unparteiische wegen seines markanten Gebisses mit dem Spitznamen „Kleiner Dracula“ bekannt.
Wegen seines exzellenten Rufes in Mexiko, wo Rodríguez bis zuletzt als TV-Experte gearbeitet hatte, zögerte seine Ex-Frau lange mit einer Anzeige. Sie habe gefürchtet, dass ihr niemand glauben würde. Inzwischen hat Berichten zufolge auch eine der Töchter Anzeige erstattet. Ein weiteres Verfahren gegen Rodríguez läuft außerdem wegen mutmaßlichen Betrugs. Der Kläger hier: sein eigener Bruder.