Er ärgerte einst die DFB-ElfTrainer-Pechvogel hat genug – die WM findet ohne ihn statt

Vahid Halilhodzic gestikuliert wild beim Länderspiel von Marokko gegen USA am 1. Juni 2022.

Vahid Halilhodzic hat jetzt schon genug von der WM! Hier ist er noch als Trainer der marokkanischen Nationalmannschaft im Länderspiel gegen die USA am 1. Juni 2022 zu sehen.

Vahid Halilhodzic zieht seinen ganz eigenen Boykott der Fußball-WM durch. Der bei Marokko kürzlich entlassene Trainer will mit dem Turnier nichts mehr zu tun haben.

Jetzt hat er genug! Bereits zum dritten Mal hat ein National-Verband Trainer Vahid Halilhodzic (70) kurz vor einer Fußball-WM entlassen – auf die Spiele seines ehemaligen Teams Marokko hat er überhaupt keine Lust.

„Ich werde kein einziges WM-Spiel gucken. Und ich werde mir mit Sicherheit nicht Kroatien gegen Marokko anschauen. Das steht für mich außer Frage. Niemals! Das wäre zu schmerzhaft für mich“, sagte der 70 Jahre alte Bosnier der kroatischen Zeitung „Sportske novosti“ vor dem Spiel am Mittwoch (23. November 2022, 11 Uhr).

WM-Pechvogel Vahid Halilhodzic boykottiert sein Ex-Team

Halilhodzic ist eine der tragischen Figuren der WM-Geschichte. Der frühere jugoslawische Nationalstürmer führte die Elfenbeinküste zur Weltmeisterschaft 2010, Japan zur WM 2018 und diesmal Marokko zur Endrunde in Katar und musste dann jeweils nur wenige Wochen vor dem Beginn des Turniers gehen.

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Hintergrund war meist der autoritäre Führungsstil des Bosniers. So warf er bei den Marokkanern die beiden Starspieler Hakim Ziyech (29, FC Chelsea) und Noussair Mazraoui (25, Bayern München) aus disziplinarischen Gründen aus dem Kader. Er ging aus diesem Machtkampf aber trotz der erfolgreichen WM-Qualifikation als Verlierer hervor.

Halilhodzic hatte in seiner mehr als 30-jährigen Trainerlaufbahn aber auch großen Erfolg. Paris Saint-Germain und OSC Lille führte er jeweils in die Champions League.

Die deutschen Fans können sich wohl noch daran erinnern, wie die DFB-Auswahl einst beinahe an einem Halilhodzic-Team verzweifelte. Mit der algerischen Nationalmannschaft traf er bei der WM 2014 in Brasilien im Achtelfinale auf Deutschland und zwang den späteren Weltmeister in die Verlängerung.

„Ich hatte gehofft, mit Marokko den Erfolg wiederholen zu können, den ich mit Algerien bei der WM 2014 hatte. Aber das wurde mir durch die Entscheidung einiger Leute unmöglich gemacht“, sagte der Trainer. (dpa/dth)