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Nächste WM-ÜberraschungSüdkorea nach Elfmeter-Drama im Achtelfinale – Uruguay-Wut auf deutschen Schiri

Luis Suarez beschwert sich im WM-Vorrundenspiel Uruguays gegen Ghana bei Schiedsrichter Daniel Siebert.

Luis Suarez war im entscheidenden WM-Gruppenspiel gegen Ghana mehrfach so gar nicht einverstanden mit den Entscheidungen des deutschen Schiedsrichters Daniel Siebert. Besonders wütend waren die Uruguayer über einen nicht gegebenen Elfmeter kurz vor Schluss.

Die nächste Überraschung bei der WM in Katar ist perfekt: Südkorea zieht nach einem Sieg über Portugal ins Achtelfinale ein. Uruguay gewinnt auch, scheidet aber aus – und hadert mit dem deutschen Schiedsrichter Daniel Siebert.

Luis Suárez saß bereits Minuten vor dem Abpfiff weinend auf der Bank. Uruguay ist wie Ghana im Kampf um das WM-Achtelfinale gescheitert. Zwar gewannen die Südamerikaner wieder nach einem Elfmeter-Fehlschuss der Afrikaner, doch freuen konnte sich darüber keiner.

Zwölf Jahre nach dem legendären Viertelfinale von Johannesburg siegte die Celeste diesmal mit 2:0 (2:0) in Al-Wakra gegen Otto Addos Ghanaer im letzten Vorrundenspiel, was ihr aber nichts brachte. Fassungslos nahm Suárez nach seiner Auswechslung das 2:1-Siegtor von Südkorea gegen Portugal zur Kenntnis; sein eigenes Team konnte im Gruppen-Finale am Freitag (2. Dezember 2022) nicht mehr nachlegen.

WM 2022: Uruguay gewinnt – und scheidet aus

Giorgian de Arrascaeta von Flamengo Rio de Janeiro schoss vor 43.443 Zuschauern das zuvor sieg- und torlose Uruguay mit einem Doppelpack (26. und 32. Minute) zum letztlich bedeutungslosen Sieg. Ghana hingegen vergab die große Chance, mit dem Einzug ins Achtelfinale als drittes afrikanisches Team nach Marokko und dem Senegal WM-Geschichte zu schreiben.

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Die Vorarbeit zum ersten Tor Uruguays bei dieser WM gab Suárez, der 2010 zum Feindbild vieler Ghanaer geworden war. Der damals 23-Jährige hatte vor zwölf Jahren im Viertelfinale kurz vor Ende der Verlängerung ein fast sicheres Tor von Ghana auf der Torlinie mit seinen Händen verhindert und dafür Rot gesehen. Den fälligen Strafstoß aber verschoss Asamoah Gyan für die Black Stars, die im Elfmeterschießen scheiterten. „Das ist für mich keine Revanche, sondern ein normales Spiel“, hatte Ghana-Coach Addo vor dem Wiedersehen beider Team in Al-Wakra gesagt.

Tatsächlich wiederholte sich die Geschichte ein Stück weit. André Ayew, Sohn der ghanaische Fußballlegende Abédi Pelé, verschoss wie Gyan 2010 einen Elfmeter, den Uruguays Torhüter Sergio Rochet gegen Mohammed Kudus verursacht hatte. Ayew wurde dabei sichtlich von der langen Verzögerung vor dem Strafstoß verunsichert – Rochet tauchte schnell genug in die Ecke ab und parierte. Der deutsche Schiedsrichter Daniel Siebert hatte zunächst fälschlicherweise auf Abseits entschieden und musste vom Videoschiedsrichter auf das Foul hingewiesen werden.

WM 2022: Uruguay-Wut auf Daniel Siebert

Auch sonst wirkte Siebert bei der Leitung des emotionalen und intensiven Spiels wenig souverän. Zum Ende der ersten Halbzeit verwehrte Siebert Uruguay einen möglichen Foulelfmeter, nach gut einer Stunde einen glasklaren, obwohl der Videoassistent ihn nach einem klaren Foulspiel von Daniel Amartey an Darwin Núñez noch einmal zum Studium der Videobilder gebeten hatte, und kurz vor Schluss ebenfalls einen relativ klaren Strafstoß. Beim Gang in die Kabine war ihm die geballte Wut der Uruguayer damit sicher. 

Knackpunkt des Spiels war der verschossene Elfmeter Ghanas. Die Afrikaner reagierten fassungslos und geschockt und kassierten schnell zwei Gegentore. Uruguay zeigte indes die bislang beste Turnierleistung und agierte wesentlich leidenschaftlicher als in den vergangenen beiden Partien gegen Südkorea (0:0) und Portugal (0:2). Das Team von Trainer Diego Alonso steckte auch den verletzungsbedingten frühzeitigen Ausfall von Führungsspieler Rodrigo Betancur von Tottenham Hotspur nach nur gut einer halben Stunde gut weg.

Ghanas Nationalcoach Addo reagierte zur Halbzeit und nahm sowohl den Elfmeter-Fehlschützen als auch dessen Bruder Jordan Ayew vom Feld. Ghana verursachte mit neuem Mut noch einmal alles und hatte sogar Glück, dass Siebert nach Amarteys Foul Uruguay den Strafstoß verwehrte. Doch Uruguay spielte souverän und routiniert bis zum Ende, wenngleich Ghana nie aufgab. Der bald 36 Jahre alte Suárez wurde nach 65 Minuten unter großem Jubel von Uruguays Fans ausgewechselt. Doch als er von Südkoreas Siegtreffer erfuhr, sackte Uruguays Superstar auf der Bank geschockt zusammen und vergrub sein Gesicht unter seinem Trikot.

WM 2022: Südkorea „last minute“ ins Achtelfinale

Bei Südkorea hingegen kannte der Jubel keine Grenzen. Zwar brachte der spätberufene Ricardo Horta die Portugiesen von Fernando Santos, bei der WM 2018 in Russland im Achtelfinale an Uruguay gescheitert, früh in Führung (5.). Südkorea kam danach zum Ausgleich durch Young-Gwon Kim (27.). Der goldene Schuss gelang dann Hee-Chan Hwang (90.+1). Es war ein seltener Sieg: Von den vergangenen elf WM-Spielen hatten der WM-Vierte von 2002 lediglich das entscheidende Gruppenspiel 2018 gegen Deutschland gewonnen.

Mit dem 2:1 (1:1) gegen den Europameister von 2016, der eine 1B-Elf ins Rennen schickte, fiel der Sieg im Vergleich mit Uruguay auch genau in der richtigen Höhe aus. Südkorea zieht damit als Gruppenzweiter hinter Portugal ins Achtelfinale ein.

Portugal war bereits für das Achtelfinale qualifiziert, Trainer Fernando Santos nahm sich daher die Freiheit, seine Mannschaft auf gleich sechs Positionen zu verändern. Ronaldo blieb von der Rotation selbstverständlich verschont. Zu den Profiteuren gehörte Horta, der acht Jahre nach seinem ersten Länderspiel und sechs Monate nach seinem zweiten diesmal zu seinem siebten kam. Er machte das Beste daraus.

Südkorea? Musste sich nun erst recht etwas einfallen lassen. genau genommen Co-Trainer Sergio Costa. Denn Chefcoach Paulo Bento, Portugiese, ehemaliger Nationalspieler und Portugals Nationaltrainer von 2010 bis 2014, saß auf der Tribüne: Nach dem 2:3 gegen Ghana hatte ihn Schiedsrichter Anthony Taylor, den er bestürmt und angebrüllt hatte, als ersten Trainer der WM-Geschichte mit einer Roten Karte bestraft.

Costas Anweisungen nach dem Rückstand fruchteten jedenfalls. Südkorea erhöhte das Tempo, hatte beim Ausgleich aber auch ein bisschen Glück, dass der Ball nach einer Ecke am Rücken von Ronaldo abprallte und Torschütze Kim vor die Füße fiel.

Der Ausgleich schien den Portugiesen wieder Beine zu machen. Allerdings fehlte der 1-B-Auswahl die Kreativität von Bruno Fernandes und Bernardo Silva. Ronaldo wurde selten in eine gefährliche Position gebracht, mit einem Flugkopfball war er aber nahe dran an einem Treffer, der ihn auf eine Stufe mit dem legendären Eusebio als portugiesischer Rekordtorschütze (9) gestellt hätte (42.).

Ronaldo durfte nach 65 Minuten dann vom Feld, musste aber mit ansehen, wie seine Mitspieler das Spiel endgültig aus der Hand gaben. Südkorea drängte auf das dringend benötigte Siegtor, lange aber fehlten Durchschlagskraft und Präzision beim Abschluss. Doch dann kam Hwang. (sid)