Für Messi gepfiffen?Portugal geht nach WM-Aus gegen Marokko auf argentinischen Schiri los

Pepe diskutiert mit Schiedsrichter Facundo Tello.

Portugals Pepe (Mitte) diskutiert am Samstag (10. Dezember 2022) nach der WM-Viertelfinal-Niederlage gegen Marokko mit Schiedsrichter Facundo Tello.

Portugal ist im WM-Viertelfinale gegen Marokko ausgeschieden. Nach der Partie machten die Portugiesen den Schiedsrichter mitverantwortlich – der ausgerechnet aus Argentinien kam.

Riesiger Jubel auf der einen Seite bei Underdog Marokko, dagegen große Enttäuschung auf der anderen Seite bei Portugal nach dem bitteren Aus im WM-Viertelfinale.

Nach der 0:1-Pleite konzentrierten sich die Portugal-Stars jedoch nicht auf ihre eigene eher durchwachsene Leistung, sondern vielmehr auf Schiedsrichter Facundo Tello (40).

Pepe: „Inakzeptabel, dass ein argentinischer Schiedsrichter unser Spiel pfeift“

„Jeden unserer Spielzüge haben sie mit Fouls unterbrochen, aber der Schiedsrichter hat kaum eingegriffen“, sagte Innenverteidiger Pepe (39): „Es ist inakzeptabel, dass ein argentinischer Schiedsrichter unser Spiel pfeift.“

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Worum es dem dreimaligen Champions-League-Sieger mit dieser Anschuldigung ging? Cristiano Ronaldos (37) langjähriger Rivale – was Rekorde und individuelle Trophäen betrifft – Lionel Messi (35) steht mit Argentinien noch im Turnier.

Beide Stars haben den WM-Pokal noch nie gewonnen, woll(t)en beim Turnier in Katar ihre wohl letzte Chance nutzen. Für Pepe anscheinend klar, dass Schiedsrichter Tello im Sinne Argentiniens gehandelt habe.

Keine portugiesischen Schiedsrichter bei der WM 2022

Auch sein Mitspieler Bruno Fernandes (28) schlug in dieselbe Kerbe: „Ich finde es sehr merkwürdig, dass bei uns ein Schiedsrichter pfeift, dessen Nation noch im Turnier ist.“

Zudem fragte sich der Offensivspieler, warum keine portugiesischen Schiedsrichter für die WM nominiert wurden: „Wir Champions-League-Schiedsrichter. Und dieser Schiedsrichter pfeift nicht Champions League.“

Die Portugiesen fühlten sich vom Schiedsrichter benachteiligt. Der Argentinier Tello gab bis zur 70. Minute keine Gelbe Karte, in der Schlussphase flog dann der eingewechselte Marokkaner Walid Cheddira (24) nach zwei Gelben Karten innerhalb weniger Minuten vom Platz.

Portugal-Trainer Fernando Santos sieht Schuld nicht beim Schiedsrichter

„Der Torwart verzögert das Spiel, viele kleine Fouls, aber der Schiedsrichter gibt keine Gelbe Karte“, sagte Pepe: „Der Schiri hat nicht gut gepfiffen, vor allem in der zweiten Halbzeit.“

Portugals Trainer Fernando Santos (68) wollte die Schuld für das Aus allerdings nicht beim Unparteiischen suchen: „Schiri? Ich denke das nicht. Er hätte in einigen Situationen Foul pfeifen können, aber allgemein denke ich das nicht. Wir hätten mehr tun können, das haben wir nicht geschafft, dafür sollten wir nicht den Schiedsrichter verantwortlich machen.“ (tsc/dpa)