Karriere-Krönung für Messi?Superstar knackt nächsten Rekord – und führt Argentinien ins WM-Finale

Lionel Messi und Julián Álvarez jubeln über das 2:0 im WM-Halbfinalspiel gegen Kroatien.

Torschützen unter sich: Lionel Messi (l.) und Julián Álvarez bejubelten am Dienstagabend (13. Dezember 2022) mit Argentinien den Final-Einzug bei der WM in Katar.

Lionel Messi darf weiter vom ersten WM-Titel träumen. Nach dem 3:0-Erfolg im Halbfinale steht Argentinien im Endspiel von Katar. Dort wartet entweder Titelverteidiger Frankreich oder Überraschungsteam Marokko.

von Anton Kostudis (kos)

Ein Mann, eine Mission: Lionel Messi (35) darf im Spätherbst seiner Karriere weiter vom ersten WM-Titel mit seinem Land träumen. Abgezockte Argentinier schalteten am Dienstagabend (13. Dezember 2022) beim 3:0 im Halbfinale die Kroaten um Mittelfeld-Oldie Luka Modric (37) aus – und bejubelten vor Zehntausenden in Blau und Weiß den Final-Einzug beim Wüsten-Turnier.

Am Mittwoch (20 Uhr) entscheidet sich dann, gegen wen Messi & Co. am Sonntag (18. Dezember, 16 Uhr) im Endspiel um den Titel kämpfen: Dann duellieren sich WM-Überraschungsteam Marokko und Titelverteidiger Frankreich im zweiten Halbfinale.

WM 2022: Argentinien schlägt Kroatien und steht im Finale

Schon Stunden vor dem Anpfiff war die katarische Hauptstadt Doha fest in argentinischer Hand. Tausende zogen in Blau-Weiß durch die Straßen, feierten sich für den Halbfinal-Kracher warm. 89.000 Fans waren dann am Abend im Lusail-Iconic-Stadion im Norden der Wüsten-Metropole live dabei – und sie sahen, wie abermals Messi sein Team auf die Siegerstraße brachte.

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Nach einer halben Stunde konnte der im Turnier bislang überragende kroatische Keeper Dominik Livaković (27) den durchgebrochenen Julián Álvarez (22) nur mit einem Foul stoppen. Dem italienischen Referee Daniele Orsato (47) bleib nichts anderes übrig, als Elfmeter zu pfeifen. Messi trat an – und hämmerte die Kugel wuchtig oben rechts zur argentinischen Führung in die Maschen (34. Minute). Livaković, der bei der WM zuvor vier Elfmeter pariert hatte, war chancenlos.

Es war Messis 96. Tor im 171. Länderspiel – mit jetzt elf Treffern bei WM-Endrunden überholte der Superstar Argentinien-Legende Gabriel Batistuta (53) und ist nun alleiniger Rekordschütze seines Landes bei Weltmeisterschaften. „Ich freue mich unglaublich. Wir haben uns vertraut. Und wir haben die Menschen gebeten, uns zu vertrauen. Jetzt sind wir im Finale, wir haben es geschafft. Wir werden es genießen“, versprach Messi.

Der zweite prägende Akteur des Abends auf argentinischer Seite: Julián Álvarez. Der junge Angreifer von Manchester City holte nicht nur den Elfer zur Führung heraus, sondern traf anschließend selbst doppelt (39., 69.). Die Vorarbeit zu beiden Treffern leistete dabei jeweils: Lionel Messi.

Die „Albiceleste“ im Jubelrausch – große Trauer derweil bei den tapferen Kroaten. Das Team von Coach Zlatko Dalić (56) scheiterte nach 2018 abermals im Halbfinale einer WM und darf nun im kleinen Finale um den dritten Platz spielen (Samstag, 16 Uhr). Für Mittelfeld-Stratege und Kapitän Modric könnte es nach 162 Länderspielen der letzte große Auftritt für sein Land werden. Ob der kroatische Anführer und Weltfußballer des Jahres 2018 seine Nationalmannschafts-Karriere fortsetzt, bleibt abzuwarten.

Messi steht nun die ultimative Karriere-Krönung bevor: Nach der bitteren Endspiel-Niederlage 2014 in Brasilien gegen Deutschland (0:1 nV.) will der Mega-Star am Sonntag endlich den begehrten Pokal in den Nachthimmel recken. Das Final-Stadion kennt er bereits: Abermals ist die Lusail-Arena Schauplatz des Geschehens.