Nächster AusfallFrankreich bezahlt WM-Auftaktsieg teuer: Bayern-Star erleidet Kreuzbandriss

Lucas Hernandez kurz nach seiner Auswechslung im WM-Auftaktspiel Frankreichs gegen Australien.

Lucas Hernandez musste am Dienstag (22. November 2022) beim Spiel der Franzosen gegen Australien verletzt ausgewechselt werden. Die Diagnose: Kreuzbandriss

Frankreich ist mit einem Sieg gegen Australien in die Katar-WM gestartet. Doch der 4:1-Erfolg wurde teuer bezahlt: Lucas Hernández erlitt einen Kreuzbandriss.

von Tobias Schrader (tsc)

Klarer Sieg trotz Doppel-Schock – so lässt sich das WM-Auftaktspiel gegen Australien aus Sicht der Franzosen zusammenfassen.

Beim letztlich deutlichen 4:1 (2:1) am Dienstag (22. November 2022) gegen Australien mussten die ohnehin verletzungsgeplagten Franzosen aber den nächsten Ausfall hinnehmen – und das ist auch für den FC Bayern eine ganz schlechte Nachricht: Denn es war der Münchner Linksverteidiger Lucas Hernández, der sich bereits nach acht Minuten schwer verletzte. Wie der französische Verband noch in der Nacht mitteilte, erlitt er einen Riss des vorderen Kreuzbandes im rechten Knie.

Frankreichs WM-Auftakt: Erst Verletzung, dann Rückstand

Frankreichs Vorgänger als Weltmeister – Italien, Spanien und zuletzt auch Deutschland – waren bei den Turnieren nach ihrem Triumph allesamt in der Vorrunde ausgeschieden. Ein Fehlstart schien auch den Franzosen zu drohen, als Craig Goodwin die Australier bei ihrer fünften WM-Teilnahme in Folge in Führung brachte (9.) – und Hérnandez sich bei der Aktion zuvor verletzte.

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„So wie es angefangen hat, können wir am Ende zufrieden sein. Da ist noch Luft nach oben. Aber wir haben zügig reagiert und waren auf alle Fälle effizient“, sagte Giroud, der dem verletzten Hérnandez das Spiel widmete. Die Fans huldigten Giroud, indem sie seinen Namen auf die Melodie des Beatles-Klassiker „Hey Jude“ in Dauerschleife sangen.

Frankreich: Hernandez nächster prominenter WM-Ausfall

Ein Auftaktsieg gegen die Australier war den Franzosen auch beim WM-Coup vor vier Jahren gelungen. Damals schlugen sie das Team aus Down Under aber nur mit 2:1.

In N'Golo Kanté, Paul Pogba, Presnel Kimpembe, Leipzigs Christopher Nkunku und Benzema waren schon vor dem Turnier fünf Leistungsträger der Franzosen ausgefallen. Die Startelf war trotzdem prominent besetzt. Die Abwehrkette bestand dabei zu drei Vierteln aus Spielern des FC Bayern: Benjamin Pavard, Dayot Upamecano und Hernández verteidigten mit dem inzwischen für den FC Liverpool spielenden Ex-Leipziger Ibrahima Konaté.

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Doch für die 3300 französischen Fans unter den 40.875 Zuschauern begann die Partie mit einem doppelten Schock: Der langjährige Bundesliga-Profi Mathew Leckie verlud Hernández und bediente Goodwin, der 30-Jährige erzielte sein drittes Länderspiel-Tor. Hernández hatte sich zu allem Unglück bei einem Ausfallschritt verletzt und musste nach knapp fünfminütiger Behandlung vom Feld. Für ihn kam sein Bruder Theo. „Die Energie war da. Wir wussten, dass wir was bewegen können, aber da sind wir an unsere Grenzen gestoßen“, befand Leckie.

Die Franzosen brauchten eine Weile, um sich von diesem Auftakt zu erholen und hatten in der 22. Minute Glück, dass Mitchell Duke seinen Schuss aus knapp 20 Metern etwas zu hoch ansetzte. Und dann kamen sie zu diesem Zeitpunkt unerwartet doch zum Ausgleich, als Rabiot eine Flanke von Theo Hernández ungehindert einköpfte (27.).

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Schon fünf Minuten später war das Spiel gedreht: Gegen unsichere Australier eroberte Rabiot den Ball, bekam ihn von Mbappé per Hacke zurück und bediente Giroud – und mit seinem 51. Länderspieltreffer stieg der Doppeltorschütze gemeinsam mit Thierry Henry zum Rekordtorschützen Frankreichs auf.

Der 36-Jährige, Ersatz des verletzten Ballon-d'Or-Gewinners Karim Benzema, war bei der WM vor vier Jahren ohne Treffer geblieben, obwohl er in allen Spielen zum Einsatz gekommen war. Ein wichtiges Element war er mit seinem Fleiß und seiner Mannschaftsdienlichkeit aber auch damals schon.

Die Franzosen hatten nun eigentlich die Spielkontrolle, die sie sich von Anfang erhofft hatten. Dass sie mit einer Führung in die Kabine gingen, war dennoch auch Glück, denn Australiens Jackson Irvine vom Zweitligisten FC St. Pauli köpfte in der Nachspielzeit der ersten Hälfte an den Pfosten.

Nach der Pause hatten die Franzosen dann alles im Griff. Giroud, der einen Seitfallzieher knapp verzog (50.) und Antoine Griezmann, dessen Schuss Aziz Behich von der Linie (65.) schlug, hatten zunächst noch Pech. Doch dann traf Mbappé nach Flanke des Ex-Dortmunders Ousmane Dembélé per Kopf (68.) und legte vier Minuten später Giroud den nächsten Kopfballtreffer auf. (dpa)