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WM 2022Katar holt nach Kritik zum Gegenschlag aus: Deutschland „arrogant und sehr rassistisch“

Katar setzt sich gegen die anhaltende Kritik kurz vor Beginn der WM 2022 zur Wehr. Das Emirat bezeichnete die Sichtweise aus Deutschland und vielen Teilen Europas als „arrogant und sehr rassistisch“.

Die Welle der Kritik an WM-Ausrichter Katar reißt auch in Deutschland nicht ab, doch die negative Betrachtung will das Emirat nicht länger auf sich sitzen lassen. Katar holt zum Gegenschlag aus!

Außenminister Mohammed bin Abdulrahman Al Thani beklagte am Montag (7. November 2022) Doppelmoral bei der Kritik an seinem Land und äußerte seinerseits scharfe Vorwürfe an Deutschland und weiteren europäischen Ländern.

Katar verteidigt sich vor WM 2022 gegen Kritik

„Auf der einen Seite wird die deutsche Bevölkerung durch Regierungspolitiker falsch informiert, auf der anderen hat die Regierung kein Problem mit uns, wenn es um Energiepartnerschaften geht oder um Investitionen“, sagte Mohammed bin Abdulrahman Al Thani der „FAZ“.

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Er könne nicht verstehen, dass für den WM-Ausrichter „auf einmal andere Maßstäbe“ gelten würden. „Das ist nicht die Art von Beziehung, die wir zwischen zwei Ländern wie Deutschland und Katar sehen wollen“, sagte der Außenminister.

Zuletzt hatte es vor dem Besuch der auch für den Spitzensport zuständigen Bundesinnenministerin Nancy Faeser in Katar Misstöne gegeben, weil die SPD-Politikerin die Vergabe der Weltmeisterschaft an das arabische Land kritisiert hatte. Die WM 2022 in dem Emirat steht wegen Menschenrechtsverstößen und des Umgangs mit Arbeiterinnen und Arbeitern aus anderen Ländern schon lange in der Kritik.

Katar übt vor WM 2022 scharfe Kritik an Europa

Außenminister Al Thani beteuerte, Katars Regierung habe eine Reihe von Reformen in Gang gesetzt, auch beim Arbeitsrecht. „Das ist ein fortlaufender Prozess, der nie aufhört – und der auch nach der WM nicht aufhören wird“, sagte er.

Es sei aber unfair, immer auf Katars Regierung zu zeigen. „Wenn es in einem europäischen Land ein Problem gibt, etwa mit der Sicherheit am Arbeitsplatz, dann stehen die Unternehmen in der Kritik“, sagte Al Thani.

Die Unternehmen, darunter auch europäische, seien in Katar in der Pflicht, die neuen Regeln und Standards umzusetzen. „Wenn sich die Unternehmen trotzdem nicht daran halten, ist das nicht die Schuld der Regierung“, betonte der Außenminister.

Die Kritik aus Europa an der Lage in Katar, etwa bei Menschenrechtsverletzungen oder den bis heute ungeklärten Todesfällen Tausender Arbeiter auf den Baustellen im Land, bezeichnete er als „sehr arrogant und sehr rassistisch“. Dennoch sei die Vergabe der WM für sein Land „ein Segen. Wir sind sehr stolz darauf, und wir sind sehr zuversichtlich, dass diese Weltmeisterschaft eine der besten sein wird, die Sie je gesehen haben“, sagte Al Thani. (dpa)