Schreckliche SzenenAngriff auf Schiedsrichter José Arnoldo Amaya (†63) endet tödlich

Schiedsrichter zeigt die Gelbe Karte beim Spiel des 1. FC Union Berlin gegen Eintracht Frankfurt.

Auf unserem Symbolbild zeigt ein Schiedsrichter die Gelbe Karte beim Spiel des 1. FC Union Berlin gegen Eintracht Frankfurt am 28. November 2021. In El Salvador wurde Mitte Juni 2022 ein Schiedsrichter getötet.

Im zentralamerikanische Land El Salvador wurde am Wochenende ein Schiedsrichter brutal attackiert. Er erlag im Krankenhaus seinen Verletzungen.

Schreckliche Szenen ereigneten sich bei einem Fußballspiel im Toluca-Stadion im Stadtteil Miramonte in El Salvador. Bei der Partie wurde Schiedsrichter José Arnoldo Amaya (63) tätlich angegriffen und starb im Krankenhaus an seinen Verletzungen.

Laut seinem Sohn Jairo Amaya hatte der Referee einem Spieler, der bereits gelb-verwarnt war, zum Ende der Partie die zweite Gelbe Karte zeigen müssen. Daraufhin sei die Lage eskaliert und der Spieler habe wiederholt auf seinen Vater eingeschlagen. 

El Salvador: Schiedsrichter stirbt nach tätlichem Angriff

Die Schläge verursachten so schwere innere Blutungen, dass er im Krankenhaus an seinen Verletzungen starb. Amaya war seit über 20 Jahren fester Bestandteil des Schiedsrichter-Verbunds in El Salvador.

Die Polizei hat noch keine genauen Angaben zu dem Vorfall gemacht und sucht nach den Tätern. Es könnten auch sogenannte Fans an den Tätlichkeiten gegen den Schiedsrichter beteiligt gewesen sein.

Der salvadorianische Fußballverband „FESFUT“ hat am Dienstag (13. Juni 2022) Stellung zum Tod des Schiedsrichters genommen: „Die FESFUT verurteilt, bedauert und lehnt die physische Aggression mit tödlichem Ausgang gegen Schiedsrichter José Arnoldo Amaya durch Spieler und sogenannte Anhänger während des Spiels ab, das er im Toluca-Stadion in San Salvador leitete.“

Amaya pfiff als Schiedsrichter unzählige Nachbarschafts-, Schul- und Ligaspielen in El Salvador. Die Polizei sucht nun nach dem Täter oder den Tätern und Täterinnen.

Der Fußballverband schrieb weiter in seiner Mitteilung: „Als Verband lehnen wir alle Gewaltakte ab, die in den verschiedenen Sportstätten des Landes entstehen. Das Exekutivkomitee der FESFUT schließt sich dem Schmerz an, den seine geliebte Familie aushalten muss.“

Angriffe gegenüber Schiedsrichtern häufen sich

In Deutschland häufen sich die Tätlichkeiten gegen Schiedsrichter ebenfalls, vor allem im Amateur-Bereich. Dort werden die Unparteiischen immer häufiger angegriffen und müssen Spiele abbrechen. Doch auch im Profifußball gab es verschiedene Vorfälle mit den Offiziellen.

Beim Spiel des VfL Bochum gegen Borussia Mönchengladbach (18. März 2022) warf ein Zuschauer einen Becher auf Schiedsrichterassistent Christian Gittelmann (39). Dieser erlitt ein Schleudertrauma sowie eine Schädelprellungen.

Der Unparteiische Felix Zwayer (40) ist ein weiteres Beispiel für den Hass auf Schiedsrichter. Nach kritischen Entscheidungen beim Spitzenspiel zwischen dem FC Bayern München und Borussia Dortmund (4. Dezember 2021) hat der 40-Jährige etliche Morddrohungen bekommen. Ein Verhalten, das inakzeptabel ist. (sid/fr)