Beim 1:1 der deutschen U21 gegen Israel zum EM-Auftakt verschießen Youssoufa Moukoko und Jessic Ngankam Elfmeter. Anschließend berichtet Moukoko von massiven rassistischen Beleidigungen gegen beide.
U21-Stars vergeben zwei ElfmeterBVB-Star Moukoko wehrt sich: „Langsam reicht es“

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Youssoufa Moukoko verschoss bei der U21-EM gegen Israel am Donnerstag (22. Juni 2023) einen Elfmeter gegen Israel.
Zum EM-Auftakt gab es für die deutsche U21-Nationalmannschaft gegen Israel am Donnerstag (22. Juni 2023) nur ein 1:1 - die zwei verschossenen Elfmeter der DFB-Elf sind dabei besonders bitter.
Youssoufa Moukoko (3.) und Jessic Ngankam (80.) waren dabei die Unglücksraben, scheiterten mit ihren Strafstößen jeweils an Israel Keeper Daniel Peretz.
Youssoufa Moukoko und Jessic Ngankam scheitern an Israel-Keeper
Im Anschluss sahen sich die beiden U21-Stürmer hässlichen Kommentaren in den Sozialen Medien ausgesetzt und wurden rassistisch beleidigt.
„Wenn wir gewinnen, sind wir alle Deutsche. Wenn wir verlieren, kommen diese Affen-Kommentare. Jessic hat sie bekommen, ich habe sie bekommen. Solche Dinge gehören einfach nicht zum Fußball“, sagte BVB-Stürmer Moukoko.
„Wir verschießen nicht extra, sondern versuchen, der Mannschaft zu helfen. Wenn man solche Nachrichten bekommt, das ist ekelhaft“, sagte Moukoko, der in Kamerun geboren wurde.
Youssoufa Moukoko: „Kein Spieler verschießt extra einen Elfmeter“
„Dieses Mal hat es weh getan. Kein Spieler verschießt extra einen Elfmeter.“ Moukoko berichtete, er sei immer wieder mit solchen Kommentaren konfrontiert. „Langsam reicht es. Langsam ist es Zeit, dass man ein Zeichen dagegen setzt“, forderte er.
Unter seinem letzten Instagram-Bild vom 29. Mai, das er nach der verlorenen Meisterschaft mit Borussia Dortmund postete, fanden sich nach der Partie viele rassistische Kommentare.
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Die große Mehrheit sprach sich allerdings gegen die hässlichen Äußerungen aus und sprachen Moukoko Mut zu. „Hör nicht auf die Hater, sollen sie es halt selber schaffen“ und „Wir halten alle zusammen und stehen auch das gemeinsam durch. Ihr werdet stark zurückkommen“, hieß es unter anderem.
Auch Bundestrainer Antonio Di Salvo verurteilte die Attacken. Man könne nicht alles im Internet kontrollieren, aber es müsse „definitiv eine Strafe her. Das ist ein Unding.“ Der Coach verteidigte seine Spieler. „Das sind Jungs, die sehr gerne für Deutschland spielen, die Deutsche sind, die alles für das Land geben“, sagte Di Salvo. Deswegen sei er auch persönlich schockiert und enttäuscht. „Jede Art von Rassismus und Diskriminierung, das ist unterste Schublade, das geht überhaupt nicht“, stellte er klar.
Für die deutsche U21 geht es am Sonntag (25. Juni) gegen Tschechien weiter (18 Uhr). Das letzte Gruppenspiel in Gruppe C steigt am Mittwoch (28. Juni) gegen England (18 Uhr). (tsc)