Rechtepoker um Frauen-WMDFB-Boss Neuendorf warnt Beteiligte: „Käme alle teuer zu stehen“

DFB-Präsident Bernd Neuendorf spricht bei einer Pressekonferenz am DFB-Campus zu den Journalisten.

Bernd Neuendorf, DFB-Präsident, bei einer Pressekonferenz am 10. Mai 2023 am DFB-Campus.

Wer zeigt die Frauen-WM in Deutschland? In der Diskussion um die Rechtevergabe gibt es bisher immer noch keine Lösung. DFB-Boss Bernd Neuendorf drängt jedoch jetzt auf eine Einigung.

Im festgefahrenen Rechtepoker für die Frauen-WM sieht sich DFB-Präsident Bernd Neuendorf (61) in einer Vermittlerrolle zwischen dem Weltverband Fifa und den öffentlich-rechtlichen TV-Sendern.

„Ich führe im Hintergrund Gespräche und möchte gerne dazu beitragen, dass wirklich ernsthafte Verhandlungen über eine Lösung stattfinden“, sagte der 61-Jährige im SID-Interview mit Blick auf das Turnier in Australien und Neuseeland (20. Juli bis 20. August).

Bernd Neuendorf: „Wäre mit einem enormen Imageverlust verbunden“

Jeder müsse „sich die Frage beantworten, was es für den Fußball bedeutet, wenn wir das Turnier nicht zeigen“, ergänzte der Chef des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), der zudem Mitglied im Council des Weltverbandes ist: „Das käme alle Beteiligten teuer zu stehen und wäre mit einem enormen Imageverlust verbunden. Ich glaube, dass es eine Lösung geben kann und muss. Ich werde jedenfalls so gut es geht darauf hinwirken.“

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Knapp zwei Monate vor Turnierbeginn hat die Fifa mit den Fernsehsendern aus den fünf großen europäischen Nationen noch keine Einigung über die Rechtevergabe für die WM-Endrunde erzielt.

Fifa-Präsident Gianni Infantino (53) wirft den öffentlich-rechtlichen Sendern zu geringe Angebote vor und droht mit einem TV-Blackout. ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky (61) sprach in der FAZ zuletzt dagegen von einem „marktgerechten Angebot“.

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Nach kicker-Informationen liegt das Angebot von ARD und ZDF „bei fünf Millionen Euro“, der Weltverband will angeblich zehn Millionen.

Kritiker werfen der Fifa Geldgier unter dem Deckmantel der Geschlechtergerechtigkeit vor. Sie verlangen vom Weltverband stattdessen, Teile der immensen Einnahmen aus dem Männerbereich an die Frauen zu verteilen. (sid)