Trauer im englischen Fußball: Millwalls langjähriger Klubboss John Berylson ist tödlich verunglückt. Das teilte der Verein am Dienstag mit. Die Anteilnahme ist in ganz England groß.
England trauert um John BerylsonBesitzer von Traditionsverein mit 70 Jahren tödlich verunglückt

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Millwall-Boss John Berylson beim Spiel gegen Middlesbrough im Stadion The Den am 8. Oktober 2022. Der US-Amerikaner ist am Dienstag (4. Juli 2023) tödlich verunglückt.
Der englische Fußball-Zweitligist FC Millwall trauert um seinen Eigentümer John Berylson. Der 70-Jährige sei bei einem „tragischen Unfall“ ums Leben gekommen, teilte der Klub aus London am Dienstagabend (4. Juli 2023) mit.
„Mit gebrochenem Herzen und tiefstem Bedauern geben wir den Tod unseres geliebten Eigentümers und Vorsitzenden John Berylson bekannt“, hieß es in der Mitteilung weiter. „Unter Johns leidenschaftlicher Führung und Anleitung konnte Millwall enormen Erfolg und Stabilität verzeichnen.“
John Berylson verunglückt: Anteilnahme aus ganz England
„Unsere Gedanken sind bei seiner Frau Amy, seinen drei Kindern Jennifer, James und Elizabeth und dem Rest der Berylson Familie“, schrieb der Londoner Verein in der Mitteilung.
Genau Umstände zum Tod Berylsons gab der Verein nicht bekannt. Die Fans des englischen Traditionsvereins können sich am Vereinsgelände oder online ins Kondolenzbuch eintragen. Dieses soll im Anschluss der Familie übergeben werden.
Hier sehen Sie die Pressemitteilung des FC Millwall zum Tod von Berylson:
Der US-Amerikaner hatte sich seit Mitte der 2010er Jahre verstärkt bei dem Hauptstadtclub engagiert und mehrere Millionen Pfund investiert. Seinen ersten Bezug zum Klub hatte er 2007 als sein Konsortium den Verein aufkaufte. Seitdem erlebte der Investor mit dem Zweitligisten zahlreiche Höhen und Tiefen. Unter anderem ein FA-Cup Halbfinale 2013 hat der US-Amerikaner mitzuverantworten.
In der abgelaufenen Spielzeit verpasste Millwall den Sprung in die Aufstiegsplayoffs am letzten Spieltag denkbar knapp. Für die Süd-Londoner steht in der kommenden Spielzeit somit ein weiteres Jahr Zweitklassigkeit auf der Agenda.
Die Anteilnahme der Fußballwelt am Tod Berylsons ist groß. Zahlreiche Vereine, darunter Stadtrivale FC Chelsea sowie der LC Liverpool, kondolierten bei Twitter. Die EFL (English Football League) schrieb auf ihren digitalen Kanälen: „Die EFL ist schockiert und traurig wegen der Neuigkeiten und sendet die tiefste Anteilnahme an Johns Familie und jeden, der sich Millwall verbunden fühlt.“
Besonders emotional ist der Post von West Ham United, die mit Millwall eine Jahrzehnte andauernde Feindschaft verbindet. Dass diese in der Vergangenheit mitunter sehr extrem ausgelebt wurde, spielte indes keine Rolle. Der Verein aus dem Londoner East-End schrieb: „West Ham United sendet seine tiefste Anteilnahme an Johns Familie, Freunde und jeden bei Millwall FC in dieser schwierigen Zeit.“
Für den Verein ist all dies ein herber Schlag. Berylson war nicht nur Geldgeber, er war auch bei den Fans sehr beliebt und war oftmals bei den Spielen seines Vereins im Stadion.
Wie es bei Millwall nun weiter geht, wird sich zeigen. Der Verein ist in tiefer Trauer, muss sich allerdings bereits auf die kommende Saison fokussieren, die in weniger als einem Monat beginnt.
Der Verein wird versuchen, sich auf ein gutes sportliches Abschneiden zu fokussieren. Zuletzt standen die „Lions“ in zwei Saisons unter Coach Gary Rowett (49) auf einem einstelligen Tabellenplatz und verpassten die Playoffs nur knapp. In diesem Jahr soll es endlich klappen. Auch wenn der Verlust des Klubbosses ein herber Schlag für den ganzen Verein ist. (dpa/kma)