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Nach UEFA-Sanktionen„Tod des russischen Fußballs“? Kriegsstaat vor Wechsel nach Asien

UEFA-Präsident Aleksander Ceferin im UEFA-Hauptsitz. Russland diskutiert über einen Wechsel zum asiatischen Fußballverband.

Nach den harten UEFA-Sanktionen diskutiert Russland über einen Wechsel zum asiatischen Fußballverband. Das Foto vom 7. April 2022 ist ein Symbolbild.

Nach den harten Sanktionen der UEFA steht Russland vor einer ungewöhnlichen Maßnahme: Ein Wechsel zum asiatischen Fußballverband wird diskutiert.

Die UEFA hat den russischen Fußballverband zuletzt hart sanktioniert, erst diesen Montag (1. Mai 2022) wurde die Bewerbung für die Austragung der EM 2028 und 2032 für ungültig erklärt und damit abgelehnt. Jetzt denkt Russland sogar über einen Wechsel nach Asien nach.

„Ich denke, es ist die Zeit gekommen, ernsthaft über einen Wechsel in den asiatischen Fußballverband nachzudenken“, zitierte der staatliche Sportsender „Match TV“ am Dienstag (3. Mai 2022) den Abgeordneten der Staatsduma, Dmitri Pirog. Der ehemalige Box-Weltmeister begründete die Initiative damit, dass unklar sei, wie lange Russland vom europäischen Fußball ausgeschlossen bleibe.

Russland diskutiert über Wechsel nach Asien: Meinungen zwiegespalten

Die UEFA hatte ihre wegen des Angriffskriegs auf die Ukraine ausgesprochenen Sanktionen gegen den russischen Verband RFS noch einmal verschärft. Die Russen dürfen sich nicht um die Ausrichtung der Fußball-EM 2028 und 2032 bewerben, die Männer-Nationalmannschaft wird nicht an der kommenden Ausgabe der Nations League teilnehmen. Die Frauen-Nationalmannschaft wurde von der EM vom 6. bis 31. Juli in England ausgeschlossen.

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Dem gut vernetzten russischen Sportjournalisten Nobel Arustamjan zufolge gibt es hinter den Kulissen des RFS seit Wochen solche Gedankenspiele. Prinzipiell stimmte auch der ehemalige Nationalspieler Wladimir Bystrow dem Ansinnen zu. Allerdings nur, wenn auf langfristige Sicht keine Einigung mit der UEFA möglich sei. „Wenn wir in den nächsten fünf Jahren nicht zu den UEFA-Turnieren zugelassen werden, dann müssen wir andere Entwicklungswege suchen und womöglich auf den asiatischen Fußballmarkt gehen“, sagte er Match TV.

Pirog, der in der Duma Vizechef des Sportausschusses ist, äußerte zudem, in Asien entwickle sich die Sportart: „Da arbeiten schon lange anerkannte europäische Trainer und spielen starke Legionäre.“

Der frühere RFS-Präsident Wjatscheslaw Koloskow kritisierte die Idee dagegen. „Persönlich bin ich strikt gegen einen solchen Wechsel, denn er bedeutet den endgültigen Tod des russischen Fußballs und auch in die europäische Familie kehren wir dann nie wieder zurück“, warnte er. Das sei ein Rückfall in die Zweitklassigkeit. „Mit wem sollen wir dann spielen?“ (dpa/gr)