Hässliche Szenen in ItalienFußball-Star weint auf dem Rasen – Fifa-Boss Infantino stinksauer

Samuel Umtiti brüllt sich nach dem Sieg von US Lecce gegen Lazio Rom den Frust von der Seele. Zuvor war der Abwehrspieler rassistisch angefeindet worden.

Samuel Umtiti brüllte sich beim Sieg von US Lecce gegen Lazio Rom nach vorigen Anfeindungen den Frust von der Seele.

Das Ligaspiel zwischen US Lecce und Lazio Rom ist in der italienischen Serie A von rassistischen Beleidigungen überschattet worden. Fifa-Boss Gianni Infantino äußerte sich kämpferisch gegenüber den Tätern.

Weit über 300 Profi-Spiele stehen in der stolzen Vita von Weltmeister Samuel Umtiti (29), aber noch nie hat der Franzose einen Sieg derart verbittert erlebt wie nach den Skandal-Szenen vom Mittwoch (4. Januar 2023) in der italienischen Serie A.

Umtiti von US Lecce hatte das Spielfeld nach dem 2:1 gegen Lazio Rom unter Tränen verlassen, nachdem er und sein Teamkollege Lameck Banda (21) von Fans aus der Hauptstadt rassistisch beleidigt worden waren. Zeitweise war die Partie in der zweiten Halbzeit vom Schiedsrichter unterbrochen worden.

Serie A: Gianni Infantino reagiert nach Rassismus-Eklat

Fifa-Präsident Gianni Infantino (52) sprach Umtiti und Banda seine Unterstützung aus. „Lasst es uns laut und deutlich rufen: NEIN ZU RASSISMUS“, schrieb er verärgert bei Instagram: „Möge die große Mehrheit der Fans, die gute Menschen sind, aufstehen und alle Rassisten ein für alle Mal zum Schweigen bringen.“

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Laut Lecce-Präsident Saverio Sticchi Damiani (47) habe der vom FC Barcelona ausgeliehene Umtiti „darum gebeten, das Spiel fortzusetzen“, nachdem die Partie unterbrochen und der Stadionsprecher ein Ende der Beschimpfungen gefordert hatte: „Er wollte auf dem Spielfeld auf die Beleidigungen reagieren. Er reagierte wie ein echter Champion.“

Auch die Verantwortlichen von Lazio Rom reagierten auf die Vorfälle: „Lazio verurteilt die Täter dieser verabscheuungswürdigen, beschämenden und anachronistischen Geste und wird den Behörden wie immer ihre maximale Zusammenarbeit anbieten, um die Verantwortlichen zu identifizieren“, hieß es in einer Erklärung.

Serie A spricht schnelle Strafe gegen Lazio Rom aus

„Lazio-Fans sind keine Rassisten und können nicht mit ein paar Personen in Verbindung gebracht werden, die das Image des Vereins ernsthaft beschädigen“, stellte der Verein klar, der immer wieder mit Problemen von Rechtsaußen zu kämpfen hat.

Die Lazio Ultras „Irriducibili“ etwa haben einen harten Kern von Anhängern mit Verbindungen zur extremen Rechten. Als erste Konsequenz wurde eine Block-Sperre für den Fan-Bereich in der Curva Nord beim kommenden Liga-Heimspiel verhängt.

Alleine ist Lazio mit seinen Problemen allerdings nicht: In Italiens Fußball kommt es immer wieder zu rassistischen Beschimpfungen, faschistische Fangruppen sind im ganzen Land verbreitet. (sid)