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„Unbelegbare Vorwürfe“Saarbrücken schießt nach Rassismus-Anklage gegen Magdeburg zurück

Dennis Erdmann im Zweikampf mit Baris Atik

Dennis Erdmann (r.) am 25. August 2021 im Zweikampf mit Magdeburgs Baris Atik.

Über das Ergebnis der Partie des 1. FC Saarbrücken gegen den 1. FC Magdeburg in der 3. Liga sprach am Ende niemand mehr. Von Seiten der Magdeburger gab es schwere Rassismus-Vorwürfe.

Saarbrücken. Es war das Spitzenspiel am 5. Spieltag der 3. Liga, doch am Ende sprach keiner mehr über das Ergebnis. Vielmehr überschatteten schwere Rassismus-Vorwürfe die Partie 1. FC Saarbrücken gegen 1. FC Magdeburg am Mittwoch (25. August 2021) im Nachhinein.

Baris Atik: „Das kann man nicht dulden“

Der FCM gewann mit 2:1 gegen die Saarländer, steht nun auf Tabellenplatz drei. Die Magdeburg-Profis sprachen am Ende aber vor allem über schwere Rassismus-Vorwürfe gegenüber Saarbrücken-Spieler Dennis Erdmann (30). Brisant: Erdmann spielte zwischen 2017 und 2019 selber zwei Jahre in Magdeburg, absolvierte dort 56 Partien.

„Er hat Amara Condé, Sirlord Conteh und mich rassistisch beleidigt. Das kann man nicht dulden. Klar sind Emotionen drin, aber rassistisch beleidigt zu werden, ist richtig asozial“, wütete Baris Atik (26).

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Amara Condé: „Das war der Wahnsinn“

Und auch Atiks Kollege Condé berichtete von rassistischen Beleidigungen, sprach aber nicht konkret über Erdmann, sondern im Allgemeinen: „Ich möchte niemanden bewusst angreifen, aber das geht so gar nicht. Das meiste ging gegen unseren Mitspieler Sirlord Conteh. Das war der Wahnsinn, da kamen Sprüche wie ‚Sag deinen Eltern, die sollen wieder zurückpaddeln‘. Das N-Wort hast du permanent gehört und immer war eine dreckige Lache dabei.“

Der 1. FC Saarbrücken hat die erhobenen Vorwürfe energisch zurückgewiesen. Weder in der Halbzeitpause des Spiels noch nach der Partie sei das Thema offiziell zur Sprache gekommen, „obwohl die Bedeutung der Tragweite dieser Thematik wohl allen bewusst gewesen sein müsste“, heißt es in einer Stellungnahme der Saarländer vom Freitag (27. August 2021).

1. FC Saarbrücken weist Vorwürfe scharf zurück

„In Anbetracht dieser Faktenlage entbehren die einseitig erhobenen und nicht belegten Vorwürfe Magdeburger Spieler jeder belastbaren Grundlage.“ Der Verein appellierte an die Verantwortlichen des 1. FC Magdeburg, „entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, dass solche unbelegbaren Vorwürfe künftig nicht mehr stattfinden“. Zugleich bot der FCS ein klärendes Gespräch an, um die im Raum stehenden Vorwürfe aus der Welt zu schaffen.

Magdeburgs Trainer Christian Titz hatte am Donnerstag erklärt, einige seiner Spieler hätten ihm erst am späten Abend des Spieltages von rassistischen Ausfällen berichtet und diese detailliert geschildert. Der DFB-Kontrollausschuss prüft mittlerweile den Vorgang.

Während die Partie noch lief, sollen die FCM-Profis Schiedsrichter Robert Kampka (39, Mainz) von den rassistischen Beleidigungen berichtet haben. Der trug anschließend aber nichts im Spielberichtsbogen ein, angeblich habe er nichts von den Beleidigungen gehört. (tsc/msw/dpa)