Fans von Crystal Palace stören die Schweigeminute für Diogo Jota. Virgil van Dijk äußerte danach seine Enttäuschung, sein Trainer wollte aber niemanden verurteilen.
Schweigeminute gestörtLiverpool-Kapitän enttäuscht – Trainer nimmt Störenfriede in Schutz
Florian Wirtz (22) hat seinen ersten Titel mit dem FC Liverpool verpasst. Bei der Niederlage der Red im Community Shield, dem englischen Supercup, geriet das Sportliche wegen eines Eklats aber fast ein wenig in den Hintergrund.
Vor dem Spiel, das Meister Liverpool trotz einer 2:0-Führung gegen FA-Cup-Sieger Crystal Palace noch mit 2:3 nach Elfmeterschießen verlor, hatte es eine Schweigeminute für Diogo Jota (†28) gegeben.
Liverpool-Trainer nimmt Palace-Fans in Schutz
Der Liverpool-Stürmer und sein Bruder André Silva (†25) waren in der Sommerpause bei einem Autounfall tödlich verunglückt.
Doch nicht alle respektierten die Schweigeminute. Einige Fans von Crystal Palace störten den Moment mit Zwischenrufen und Krach, was vom Anhang der Reds mit Buhrufen beantwortet wurde.
Liverpool-Kapitän Virgil van Dijk (34) war über das Verhalten frustriert. „Ja, ich bin enttäuscht, das ist alles, was ich dazu sagen kann“, so der Abwehrspieler. „Ich weiß nicht, wer das war. Viele haben versucht, sie zum Schweigen zu bringen, was der Sache aber auch nicht sonderlich dienlich war.“
Man könne nicht alle Fans unter Kontrolle haben. „Wie viele waren heute hier? 80.000? Es ist enttäuschend, aber wenn diese Person oder Personen noch nach Hause gehen können und zufrieden mit sich sind, dann ...“ Seinen Satz führte der Niederländer nicht zu Ende.
Sein Landsmann und Trainer Arne Slot (46) war nach dem Spiel um Deeskalation bemüht, wollt den Palace-Fans keine bösen Absichten unterstellen. „Ich glaube nicht, dass das geplant war“, sagte der Liverpool-Coach. „Vielleicht haben die Fans nichts von der Schweigeminute mitbekommen. Und andere Palace-Fans haben ja dann versucht, diese Person oder Personen zur Ruhe zu bringen.“
Vielleicht habe der oder die Störenfriede vor lauter Freude, bei dem Spiel im Wembley Stadium dabei zu sein, den Unfall in diesem Moment auch vergessen. Er sei ein positiver Mensch, betonte Slot: „Ich habe in meinem Kopf, wie viele Menschen den beiden auf der ganzen Welt Respekt gezollt haben.“