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Fußballspiel außer KontrolleAngriff auf Schiedsrichter: Sohn von SPD-Politiker verletzt

Eine Schiedsrichterin zeigt eine Rote und eine Gelbe Karte.

In Sachsen-Anhalt wurde bei einem Amateurfußball der Schiedsrichter verletzt. Das Symbolfoto steht in keinem Zusammenhang mit dem Fall. 

Ein Amateurfußballspiel in Sachsen-Anhalt ist ausgeartet. Dabei wurde der Schiedsrichter, Sohn von SPD-Politiker Ralf Stegner, verletzt.

von Antonia Raabe (ra)

Immer wieder sonntags stehen in der ganzen Nation Schiedsrichter und Schiedsrichterinnen bei Amateurfußballspielen auf dem Platz. Auch wenn ihnen ihr Job oft Freude macht, kann er verdammt hart – und leider zuweilen auch gefährlich sein.

In unregelmäßigen Abständen kommt es auf den Plätzen zu gewalttätigen Auseinandersetzungen. Die Leidtragenden sind dann häufig die Referees, die ihren Job ehrenamtlich ausüben. Am vergangenen Sonntag (1. Oktober 2023) gab es erneut einen unschönen Vorfall.

Sohn von SPD-Politiker bei Amateurfußballspiel mit Schlägen verletzt

Dabei im Mittelpunkt: Fabian Stegner (30), Sohn von SPD-Politiker Ralf Stegner (64). Der 30-Jährige pfiff die Partie zwischen dem kurdisch-syrischen Verein „Kine em e.V.“ (Deutsch: Wer wir sind) und dem Reideburger SV in der Stadtoberliga in Halle (Sachsen-Anhalt).

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Nachdem es zuvor fünf Rote Karten gegen Kicker von „Kine em“ gegeben hatte, entschied Stegner beim Spielstand von 1:1 auf Elfmeter für die Gäste aus Reideburg. 

Einige Spieler des Heimteams und auch Fans waren damit ganz und gar nicht einverstanden – und verloren völlig die Fassung. Sie gingen auf ihre Gegenspieler, gegnerische Fans und das Schiedsrichter-Gespann los. Ein Reideburg-Spieler und der Unparteiische Stegner wurden bei dem Angriff durch Schläge leicht verletzt. Das Spiel wurde daraufhin abgebrochen.

„Nach ersten polizeilichen Erkenntnissen waren Spieler der Heimmannschaft mit Spielentscheidungen des angesetzten Schiedsrichters nicht einverstanden und griffen diesen körperlich während des Spieles an“, bestätigte Polizeisprecher Michael Ripke gegenüber der „Bild“.

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„Auf diese Erfahrungen hätte ich gerne verzichtet. Aber ich werde weiter als Schiedsrichter im Einsatz sein. Das gestrige Ereignis muss aufgearbeitet werden, aber wir sind da stark und das wird uns nicht aus der Bahn werfen“, sagte Schiri Fabian Stegner am Montag dem MDR. 

Der Liebe zu seiner freiwilligen Tätigkeit tun die Ausschreitungen offenbar keinen Abbruch: „Ich bin seit über 15 Jahren Schiedsrichter und habe ein wundervolles Hobby. Ich erlebe unglaublich viele schöne positive Erlebnisse jedes Wochenende in diesem Ehrenamt“.

Einen Instagram-Post von Fabian Stegner mit SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert seht ihr hier:

Mittlerweile wurden Konsequenzen aus den Geschehnissen gezogen. Gegen zwei namentlich bekannte Männer werde ermittelt, außerdem gebe es weitere tatverdächtige Spieler und Fans, so Polizeisprecher Michael Ripke gegenüber dem MDR. 

Kine em teilte zudem mit, dass drei Spielern die Vereins-Mitgliedschaft gekündigt wurde. Bei den nächsten drei Partien werden keine Fans zugelassen. Vereins-Sprecher Frank Ohse stellte klar: „Wir stehen gegen Gewalt – bedingungslos“. Alle Spiele des Klubs für das kommende Wochenende (7./8. Oktober 2023) seien abgesetzt worden, ließ der Stadtfachverband Fußball Halle wissen.