Revolution im FußballMacht das wirklich Sinn? Verband testet viele neue Ideen

FC-Kapitän steht beim Spiel gegen die Bayern beim Einwurf und sucht einen freien Mitspieler.

Gibt es diese Bilder bald nicht mehr zu sehen? FC-Kapitän Jonas Hector beim Einwurf im Spiel gegen den FC Bayern München am 15. Januar 2022.

Der Fußball-Verband IFAB hat auf einer Versammlung am Montag die dauerhafte Einführung von fünf Einwechslungen verkündet. Zudem sollen noch weitere Ideen für den Profifußball getestet werden.

von Felix Rasten (fr)

Fußball sollte eigentlich ein Spiel bleiben, das auf der ganz Welt zelebriert werden kann und das nicht zu kompliziert wird. Doch einige Neuerungen werden regelmäßig eingeführt. Jetzt wurde wieder über neue Ideen diskutiert.

„Einkicken“ statt Einwerfen? In vielen Jugendbereichen wurde diese Regeländerung bereits getestet. Bei einer Versammlung des Fußball-Verbands International Football A Board (IFAB) am 13. Juni 2022 wurde diese Revolution nun auch für die Profiligen diskutiert.

Schon im vergangenen Jahr hatte die FIFA, die regelmäßig im Austausch mit der IFAB ist, bei einem Jugendturnier etliche neue Änderungen ausprobiert, wie zum Beispiel Halbzeiten auf 30 Minuten zu reduzieren. Das berichtete die spanische Zeitung „Deportivo Mundo“. Die Zeit soll dabei, wie auch beim Eishockey, bei jeder Unterbrechung gestoppt werden.

Fußball-Revolution: „Einkicken“ statt Einwerfen?

Des Weiteren wurden auch unbegrenzte Wechsel, sowie eine Strafzeit von fünf Minuten bei einer Gelben Karte getestet. Viele dieser Regeländerungen versetzten den klassischen Fußball-Fan in Entsetzten. Machen diese Änderungen wirklich Sinn? Doch der sogenannte „Kick-in“, also der Einwurf mit dem Fuß, könnte schon in ein paar Jahren auch die Profiligen erreichen.

Durch die Corona-Pandemien wurden ebenfalls in den Profiligen fünf Auswechslungen eingeführt. Diese Regeländerung wird nun dauerhaft bestehen bleiben. Dabei wurde auch die maximale Anzahl an Ersatzspielern, die bei einer Partie mitgenommen werden dürfen, erhöht.

Die meisten Ligen erlauben derzeit neun Ersatzspieler mitzunehmen – die Obergrenze liegt bei zwölf. Diese Anzahl wurde nun auf 15 Spieler erhöht. 

Weitere Prozesse, die bei der Versammlung diskutiert wurden, sind auch Schiedsrichterentscheidungen. Dabei sollen die Schiedsrichter in Zukunft während eines Spiels ihre Entscheidung erklären können und die Spielzeit gerechter gestaltet werden. 

Schiedsrichter sollen ihre Entscheidungen erklären 

Wie genau das bei einem Fußballspiel aussehen soll, ist noch nicht bekannt. Im vergangenen Jahr hatte bereits Ex-Arsenal-Coach Arsène Wenger (72) diese Idee mit ins Spiel gebracht, um für mehr Verständnis zu sorgen. Wenger arbeitet nämlich seit Beendigung seiner Trainerkarriere bei der FIFA.

Die Trainer-Legende hatte auch einen Vorschlag zu einer neuen Abseitsregel vorgestellt. Dabei soll laut Wenger die Abseitslinie hinter dem Angreifer gezogen werden und nicht wie bisher vorne.

Welcher dieser unzähligen Anpassungen in den nächsten Jahren die Profiligen erreicht, ist derzeit noch unklar. Jedoch wird die Idee des sogenannten „Einkickens“ immer konkreter. (fr)