„Jede Woche die gleiche Scheiße“Regionalliga-Wutrede: Trainer muss nach Spieler-Kritik gehen

Erst die verärgerte Job-Empfehlung an den Kader, dann die Freistellung beim eigenen Verein. Für Regionalliga-Trainer Christian Gmünder hat die Wutrede beim 1. FC Schweinfurt kein gutes Ende genommen.

Krisenstimmung beim 1. FC Schweinfurt in der Regionalliga Bayern: Nach dem 0:3 im Duell der Ex-Zweitligisten bei Wacker Burghausen packte Trainer Christian Gmünder (43) am Samstag (25. Februar 2023) die Wut.

In Rage kritisierte er die eigenen Spieler scharf, weil die sich angeblich zu wenig auf die aktuelle Spielzeit und dafür zu sehr auf ihre persönliche Zukunft fokussieren. „Ich empfehle ihnen stattdessen, sich eine Arbeit zu suchen und sich noch einmal selbst einzuschätzen“, polterte Gmünder. Zwei Tage später ist er selbst seinen Job los.

Regionalliga Bayern: Schweinfurt-Trainer muss nach Wutrede gehen

Nach nur fünf Punkten aus den vergangenen acht Spielen sowie zwei Niederlagen zum Jahresstart ist für den Trainer Schluss in Schweinfurt. „Mit der Freistellung von Christian Gmünder und der Beförderung von Marc Reitmaier erhoffen wir uns einen Turnaround in der aktuellen sportlich extrem negativen Entwicklung“, erklärte der Klub am Montag (27. Februar) auf seiner Homepage.

Gmünders Nachfolger soll in den verbleibenden 13 Spielen offenbar auf eine etwas sanftere Ansprache setzen, wie die „Schnüdel“ in ihrer Mitteilung durchblicken ließen: „Mit dem Trainerwechsel soll bei den Spielern ein positiver Impuls erfolgen.“ Noch deutlicher wurde Sportdirektor Robert Hettich: „Das Trainer-Alibi ist weg. Einige Spieler bekommen eine neue Chance und können jetzt zeigen, dass sie mehr Potenzial besitzen.“

Früher erst-, heute unterklassig

Ex-Profis in den Niederungen des Amateurfußballs

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In seiner Wut hatte Gmünder in Burghausen gleich mehrere Salven in Richtung des eigenen Kaders abgefeuert. „Eine Jugendmannschaft. Unterlegen in allen Belangen. Ein katastrophaler Auftritt“, schimpfte er, beklagte außerdem „jede Woche die gleiche Scheiße. Weil jeder glaubt, er weiß alles besser“.Nehmen Sie hier an der EXPRESS.de-Umfrage teil:

Für Gmünder endet die Zeit in Schweinfurt damit schon in der ersten Saison. Erst im Sommer war er vom SSV Ulm nach Unterfranken gewechselt, wo eine deutlich ruhigere Saison angepeilt war. Aktuell liegt Schweinfurt mit 30 Punkten auf Rang zwölf, nur zwei Zähler vor dem ersten Relegationsrang. Die direkten Abstiegsränge sind nur drei Punkte entfernt.

Ein einfacher Start wartet für Gmünders Nachfolger nicht: Am Freitag geht es zur Zweitvertretung des FC Bayern, die aktuell auf Rang fünf liegt und die zweitbeste Offensive der Liga stellt. (bc)