Regionalliga-SchockSpieler prallt gegen Torpfosten: Reanimation – Schiedsrichter bricht das Spiel ab

Steffen Kienle (VfR Aalen, l.) liegt nach dem Zusammenprall mit dem Pfosten auf dem Rasen.

Aalens Nr. 23, Steffen Kienle prallte am 12. Mai 2023 mit dem Torpfosten zusammen und blieb regungslos liegen. Das Spiel bei der  TSG Hoffenheim wurde abgebrochen. 

Schock-Verletzung in der Regionalliga Südwest – nach einem medizinischen Zwischenfall brach der Schiedsrichter die Partie ab.

Wenn Fußball zur absoluten Nebensache wird – die schwere Verletzung eines Fußballers hat am Freitagabend (12. Mai 2023) zum Abbruch des Viertligaspiels zwischen der zweiten Mannschaft der TSG Hoffenheim und dem VfR Aalen geführt.

Aalens Stürmer Steffen Kienle war gegen den Pfosten geprallt und lag bewusstlos am Boden. Nach minutenlanger Behandlung wurde der 28-Jährige abtransportiert, auf dem Weg ins Krankenhaus war Kienle aber „stabil und ansprechbar“, das teilte sein Klub mit.

Regionalliga: Defibrillator rettet das Leben von Steffen Kienle

Der Schiedsrichter brach das Spiel der Regionalliga Südwest beim Stand von 0:0 nach rund einer Stunde ab. Hoffenheim kämpft als Tabellenzweiter drei Spieltage vor Schluss noch um den Aufstieg in die 3. Liga, Aalen befindet sich im Abstiegskampf.

Nach dem Unfall sahen sich wohl die Spieler beider Mannschaften nicht in der Lage, das Duell fortzusetzen, alle standen unter Schock. „Wir haben es Aalen überlassen. Wir hätten auch nicht mehr spielen wollen“, sagte Hoffenheims-Co-Trainer Aytac Sulu laut „Schwäbische.de“

Einen Tweet zum Spielabbruch des VfR Aalen sehen Sie hier:

Normalerweise sind auch schwere Verletzungen kein Grund für einen Spielabbruch. Im Lehrbrief des DFB für die Schiedsrichter heißt es aber: „Kommt es während eines Spiels zu einem Todesfall unter den Spielern oder Zuschauern oder einer gravierenden Verletzung eines Spielers, sollte der Schiedsrichter das Spiel abbrechen, wenn ihn die Spielführer beider Mannschaften darum bitten.“

Der Abbruch war mehr als berechtigt, denn es spielten sich tatsächlich dramatische Szenen ab: Kienle musste zurück ins Leben geholt werden. Er versuchte nach rund 60 Spielminuten einen Flankenball zu erreichen, prallte dann wohl mit dem Brustkorb gegen den Pfosten.

Die umherstehenden Spieler schrien schnell nach Hilfe, denn Kienle war komplett weg. Der Zusammenprall sorgte dafür, dass das Herz von Kienle zu flimmern begann, nur mit einem Defibrillator konnte sein Leben gerettet werden.

„Er hat nicht reagiert und dann haben wir mit der Reanimation begonnen. Glücklicherweise kam er dann sofort wieder“, sagte Mannschaftsarzt Dr. Yannic Bangert. Das Spiel soll nun zu einem späteren Zeitpunkt wiederholt werden, aber das war an diesem Abend nebensächlich. (ubo, sid)