Die SG Wattenscheid 09 wird in der kommenden Saison nicht in der Regionalliga West spielen. Wegen unklarer Aussichten verzichtete der frühere Bundesliga-Klub auf seinen Startplatz in Liga vier.
Regionalliga WestNRW-Hammer: Ex-Bundesligist verzichtet auf Startplatz für die neue Saison

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Die Spieler der SG Wattenscheid liegen nach einem Ligaspiel gegen Preußen Münster am 26. November 2022 enttäuscht auf dem Rasen. Der Klub muss sich freiwillig in die Oberliga zurückziehen.
Hammer in der Regionalliga West: Die SG Wattenscheid 09 verzichtet freiwillig auf einen Startplatz in der kommenden Saison.
„Wir begründen diese Entscheidung unter anderem damit, dass es uns als Verein gerade unmöglich gemacht wird, die Vorbereitung und den Kader für die kommende Saison seriös zu planen“, heißt es in einer Vereinsmitteilung am Donnerstag (1. Juni 2023).
SG Wattenscheid muss auf die Regionalliga verzichten
„Gespräche mit Spielern, Sponsoren, Partnern und Behörden sind unter den aktuellen Umständen nicht verbindlich zu führen“, beklagte der frühere Bundesligist (1990 bis 1994) aus Bochum.
Wattenscheid war sportlich eigentlich aus der Regionalliga abgestiegen. Weil der 1. FC Düren aber wegen seiner unzulässigen Heimspielstätte keine Lizenz erhielt, hätte der Klub nun eigentlich in der kommenden Spielzeit viertklassig starten dürfen.
Düren hat gegen die Zulassungsverweigerung allerdings Rechtsmittel eingelegt, sodass die Entscheidung nicht endgültig ist. Für Montagabend (5. Juni) war ein Urteil des Sportgerichts erwartet worden, das Verfahren ist zunächst allerdings ausgesetzt. Aktuell geht die Tendenz wegen einer Ausweich-Spielstätte aber in Richtung eines Dürener Klassenerhalts.
Heimspiele des 1. FC Düren in Wegberg-Beeck?
Aktuell läuft es darauf hinaus, dass die Dürener mit dem FC Wegberg-Beeck kooperieren, um im dortigen Waldstadion Heimspiele auszutragen. Bis Montag (12. Juni) hat der Verein nun Zeit, eine Bescheinigung der zuständigen Polizeibehörde Heinsberg zu übermitteln.
„Wir bekommen eine zweite Chance“, erklärt 1.FC-Präsident Wolfgang Spelthahn in der „Aachener Zeitung“. „Wir haben nun die Möglichkeit, zunächst das Waldstadion als Heimspielstätte zu benennen. Zudem hat uns der Verband zugesichert, dass wir, sobald wir mit den Umbaumaßnahmen an der Westkampfbahn fertig sind, die Spiele in Düren austragen können.“
Die Wattenscheider hatten bereits vergangene Woche erklärt, dass im Anschluss an das erste Urteil des Sportgerichts „für alle Beteiligten weiterhin die Möglichkeit besteht, in die nächste Instanz zu gehen, unabhängig, wie das Urteil ausfällt“.
Der Eindruck bestätigte sich durch die Aussetzung des Verfahrens. Zur damit verbundenen Planungsunsicherheit kommen infrastrukturelle Probleme sowie „wirtschaftliche und organisatorische Unwägbarkeiten“.
„Wir werden in der kommenden Saison also mit Ambitionen in der Oberliga Westfalen antreten und nun Pläne entwickeln, um wirtschaftliche und strukturelle Nachteile gegenüber den anderen 17 bzw. 18 Regionalligisten zu verkleinern“, heißt es im Club-Statement. „Ein erneuter Versuch, mittelfristig in der Regionalliga Fuß zu fassen, ist damit nur aufgeschoben, und keinesfalls aufgehoben.“ (dpa/spol)