PSG-Torwart patztWilder Supercup nach Donnarumma-Eklat

Beim Supercup zwischen Paris und Tottenham dreht sich alles um die Ausbootung von Gianluigi Donnarumma. Dessen Nachfolger patzt zunächst schwer.

von Antje Rehse  (are)

Ob Gianluigi Donnarumma (26) bei diesen Bildern wohl durch ein Wechselbad der Gefühle gegangen ist? Nach der Ausbootung des italienischen Nationaltorhüters bei Paris St. Germain haben die Franzosen im europäischen Supercup auf den letzten Drücker eine Pleite verhindert.

Gegen Europa-League-Sieger Tottenham Hotspur lag der Gewinner der Champions League am Mittwochabend in Udine lange mit 0:2 zurück, gewann aber schließlich im Elfmeterschießen.

Donnarumma klagt über PSG-Ausbootung

Donnarumma war nicht Teil des PSG-Teams – und stand doch im Fokus. „Leider hat jemand entschieden, dass ich nicht länger Teil der Gruppe sein und zum Erfolg der Mannschaft beitragen kann. Ich bin enttäuscht und entmutigt“, schrieb er zu seiner Nicht-Nominierung auf Instagram.

„Wir sind immer noch geschockt über den Umgang von PSG mit Gigio“, sagte sein Berater Enzo Raiola  wenige Stunden vor dem Anpfiff.

Hintergrund des Konflikts ist, dass sich Trainer Luis Enrique (55) einen anderen Spielertypen für die Torwartposition wünscht und deshalb den Franzosen Lucas Chevalier (23) von OSC Lille verpflichten ließ. „Es ist meine Entscheidung und der Verein unterstützt mich“, sagte der Spanier über die Ausbootung von Donnarumma.

Doch Chevalier, der mit dem Ball am Fuß Vorteile gegenüber Donnarumma hat, trug durch seinen Auftritt im Supercup zunächst nicht gerade dazu bei, das Thema zu beruhigen. Im Gegenteil!

Beim 2:0 für Tottenham ließ der Franzose kurz nach der Pause einen Kopfball von Cristian Romero (48.) ins eigene Tor durchrutschen – ein glasklarer Torwartfehler. Zuvor hatte Micky van de Ven (39.) die Londoner in Führung gebracht.

„Das ist die gerechte Strafe für PSG“, schrieb ein italienischer Fan auf X. „Donnarumma gegen Chevalier zu tauschen, ist kriminell“, meinte ein User drastisch. Zudem hagelte es Spott für den Keeper und Trainer Enrique.

Kein guter PSG-Start also für Chevalier! Doch dann sah der Torwart nach seinem Fehler, wie seine Vorderleute den Champions-League-Sieger durch zwei späte Tore von Lee Kang-in (85.) und Gonçalo Ramos (90.+4) zurück ins Spiel brachten. Das Elfmeterschießen musste die Entscheidung bringen.

Dort parierte Chevalier dann gegen van de Ven. Der frühere Bayern-Profi Mathys Tel setzte seinen Versuch neben das Tor. Am Ende hatte PSG trotz des Donnarumma-Eklats also doch noch gut lachen. (mit dpa)