„Größter Fehler meines Lebens“Promille am Steuer: Ex-ÖFB-Star nach tödlichem Unfall verurteilt

Nina Burger gibt Anweisungen auf dem Fußballplatz.

ÖFB-Rekordtorschützin Nina Burger wurde Mitte April 2023 verurteilt. Das Bild zeigt sie am 6. Oktober 2018.

Bei einer Alkoholfahrt verursachte die ehemalige österreichische Nationalspielerin Nina Burger einen Verkehrsunfall mit Todesopfer. Jetzt wurde sie verurteilt.

Es war ein Tag, den Nina Burger (35) wohl nie vergessen wird. Am 25. November 2022 fuhr die ehemalige ÖFB-Nationalspielerin alkoholisiert und übermüdet mit ihrem Auto und verursachte dabei einen Verkehrsunfall mit Todesfall. Nun wurde sie im April 2023 verurteilt.

„Bis jetzt denke ich jeden Tag an die Familie und daran, warum ich diese Entscheidung getroffen habe. Ich bin vollkommen schuld. Ich übernehme die Verantwortung“, sagte Burger im Anschluss an die Urteilsverkündung.

Nina Burger stieg mit 0,78 Promille ins Auto

Drei Monate unbedingte Haft, sechs Monate bedingte Haft (vergleichbar mit Bewährung) erhielt Burger am Montag (17. April 2023) vor dem Landesgericht in St. Pölten für grob fahrlässige Tötung. Für Burger war es „der größte Fehler meines Lebens.“

Am besagten Abend besuchte die 35-Jährige zwei Veranstaltungen in Wien, trank dabei Wein und Aperol Spritz. Ursprünglich wollte sie das Auto stehen lassen und im Büro schlafen, entschied sich aber um, als sie am Auto vorbeigelaufen ist: „Warum auch immer, ich habe meine Entscheidung umgeworfen, weil ich mich eh fahrtüchtig und nicht beeinträchtigt gefühlt habe.“

Auf der Autofahrt, die Burger mit etwa 0,78 Promille im Blut antrat, „bin ich eingeschlafen, bin offensichtlich aufs Bankett und wollte auf die Fahrbahn zurück. Ich bin direkt ins Schleudern gekommen. Ich habe versucht, das Fahrzeug unter Kontrolle zu kriegen, aber ich habe es nicht geschafft.“ Kurz vor 5.30 Uhr kam es auf der B19 bei Langenrohr zum Unfall mit einem entgegenkommenden PKW. Der Fahrer, ein 37-jähriger Niederösterreicher, verstarb noch an der Unfallstelle.

Nina Burger: „Es tut mir unfassbar leid“

„Ich habe immer gefragt, was mit dem anderen ist“, berichtete die 35-Jährige. „Mein einziger Gedanke war nur: Ich hoffe, dass der überlebt.“ Burger selbst wurde mit Verletzungen, unter anderem einem Bruch des Brustbeins, ins Krankenhaus gebracht. „Es tut mir unfassbar leid, was ich da angerichtet habe“, sagte sie zum Ende der Verhandlung.

Ihr bis dato vorbildlicher Lebensstil sowie ihr reumütiges Geständnis wirkten sich strafmildernd aus. 60.000 Euro Trauerschmerzengeld meldete die Familie des 37-jährigen Todesopfers an. Den Kindern wurden laut dem Richter „symbolische Beträge“ von 3000 und 1000 Euro zugesprochen. Burger hat laut ihrem Anwalt eine eigene Zahlung „in beträchtlichem Ausmaß“ geleistet und eine Zahlung von dritter Seite an die Familie erwirkt.

Als aktive Spielerin ist Nina Burger neunfache österreichische Meisterin, 109-fache österreichische Nationalteamspielerin, dabei mit 53 Treffern Rekordtorschützin. Zusätzlich erreichte sie zweimal das DFB-Pokalfinale mit dem FC Sand. Seit 2020 war sie als sportliche Leiterin beim Frauen-Bundesligisten First Vienna FC 1894 tätig. Ihr Vertrag wird nun zum 30. Juni aufgelöst. (sto)