Platzsturm in der griechischen Fußball-Liga. Nach der Niederlage von Dauermeister Olympiakos Piräus brannten bei den Fans die Sicherungen durch.
Platzsturm im Top-SpielFans rasten aus – Klub-Boss geht als erschreckendes Beispiel voran

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Die Polizei musste Spieler und Verantwortliche von AEK Athen nach dem Schlusspfiff am 23. April 2023 vor gewaltbereiten Fans von Olympiakos Piräus schützen.
Schockierende Szenen nach dem Schlusspfiff! Ein Platzsturm hat das Derby in der griechischen Fußball-Super-League zwischen Rekordmeister Olympiakos und AEK Athen überschattet.
Die Fans der Gastgeber stürmten nach dem 1:3 (0:1) auf den Rasen des Georgios-Karaiskakis-Stadions, warfen Rauchbomben und Sitzschalen über das Feld.
Griechenland: Olympiakos-Fans rasten aus, der Präsident auch
Die rund 70 bis 80 gewaltbereiten Störer wurden erfolgreich von der schnell reagierenden Polizei zurückgedrängt, während die Spieler und Verantwortlichen von AEK unter dem Hagel an Wurfgeschossen in die Kabine eilten.
Kurz zuvor war auch Olympiakos-Präsident Evangelos Marinakis (55) auf den Platz gestürmt und hatte den Schiedsrichter verbal angegriffen. „Die Betrüger und Gauner haben gezeigt, dass sie keine Skrupel haben“, schimpfte der Reeder: „Ganz Griechenland ist angewidert.“
Außerdem ist in diversen Videos zu sehen, wie Marinakis an der Seitenlinie stehend während der laufenden Partie einen Ball auf das Feld schießt und so die Spielfortsetzung unterbindet.
Sehen Sie hier ein Twitter-Video des Platzsturms:
Mit derartigem Verhalten lebt Marinakis den eigenen Fans Unsportlichkeit und blanke Aussetzer als schlechtes Vorbild quasi vor. Im März 2021 wurde er bereits wegen Schiedsrichterbeleidigung zum fünfmonatigen Innenraumverbot verdonnert – gelernt hat er offenbar nicht.
Zudem protestierte Olympiakos in einer Stellungnahme gegen den griechischen Fußballverband und die Regierung, diese hätten „den Fußball getötet“. Dem Verband wirft der größte Klub des Landes vor, die Meisterschaft zu manipulieren.
Olympiakos Piräus mit absoluter Chaos-Saison
AEK bleibt mit dem Sieg punktgleich mit Hauptstadt-Rivale Panathinaikos Tabellenführer. Olympiakos hat bereits neun Zähler Rückstand auf das Spitzenduo und bleibt somit weit hinter den eigenen Erwartungen zurück.
Der 47-fache griechische Meister befindet sich in einer chaotischen Saison. Über 48 Spieler setzte der Titelverteidiger in dieser Saison bereits ein. Die ausgedienten Top-Stars, die Piräus vor der Saison verpflichtet hatte, sind schon wieder weg.
Zunächst verließ im Dezember der kroatische Rechtsverteidiger Sime Vrsaljko (31) den Verein, im Februar folgte Marcelo (34), der zuvor über 15 Jahre bei Real Madrid gespielt hatte. Zuletzt löste Ex-Bayern-Star James Rodríguez (31) seinen Vertrag auf.
Zudem ist mit dem technischen Direktor José Anigo (62), der derzeit an der Seitenlinie steht, bereits der vierte Trainer ausprobiert worden. Vorgänger Míchel (60), der zuvor die Zügel in der Hand hielt, musste den Verein Anfang April nach einem 2:2-Unentschieden gegen Aris verlassen. (sid/sto)