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„Nur noch peinlich“Massiver Shitstorm: Zweitligist fliegt Video-Aktion um die Ohren

Die Fans von Hansa Rostock zünden im Zweitliga-Spiel gegen Darmstadt 98 Pyrotechnik.

Die Fans von Hansa Rostock zünden am 18. Februar 2023 im Zweitliga-Spiel gegen Darmstadt 98 Pyrotechnik. Vom eigenen Anhang musste sich der Klub zuletzt wegen mehrerer Vergehen wiederholt distanzieren.

Scharfer Gegenwind für den FC Hansa Rostock: Mit einer im Kern gut gemeinten Botschaft hat der Zweitligist vor dem Zweitliga-Wochenende etliche Kritiker bei Social Media gegen sich aufgebracht.

Ob diese Botschaft so clever war? Noch vor Beginn des 25. Zweitliga-Spieltags hat der erste Klub eine heftige Abreibung kassiert. Zwar nicht auf dem Rasen, dafür aber bei Social Media schoss der FC Hansa Rostock am Freitag (17. März 2023) vor dem Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf ein schmerzhaftes Eigentor.

Der Abstiegskandidat, der am Sonntag (19. März 2023, 13.30 Uhr/Sky) F95 im heimischen Ostseestadion empfängt, steht aktuell wie kaum ein anderer Verein wegen diverser Fan-Eklats im Fokus. Mit einem kurzen Image-Video auf den Klub-Kanälen konnte Hansa die überwiegende Mehrheit der Nutzerinnen und Nutzer bei Twitter allerdings so gar nicht überzeugen.

Hansa Rostock: Image-Aktion geht nach hinten los

In dem zehn Sekunden kurzen Schwarz-Weiß-Clip mit der Überschrift „Kein Rassismus! Keine Politik“ stehen die FCH-Profis Lukas Fröde (28), Dong-gyeong Lee (25) und Ex-Fortune Anderson Lucoqui (25) vor schwarzem Hintergrund. Nur Abräumer Fröde ergreift dabei das Wort, erklärt: „Bei Hansa zählt nur Blau-Weiß-Rot. Der Rest ist scheißegal.“

Der Blick in die Kommentarspalte zeigte: Das sehen längst nicht alle so. Stattdessen hagelte es unzählige beißende Reaktionen, bei Twitter wurde der um 11 Uhr veröffentlichte Post schon in den ersten drei Stunden über 500-mal geteilt – und in aller Regel vernichtend kommentiert.

„,Keine Politik‘ einfach IMMER eine sichere Bank dafür, dass Rechte einfach ungestört rechts sein wollen“, lautete eine der Wortmeldungen mit mehr als 2000 Likes.

Weitere Kommentare im Überblick:

  • „Keine Politik“ bedeutet so viel wie „wir haben ein Problem von Rechtsaußen, aber bitte hört auf, darüber zu sprechen.“
  • Ey Jungs, bei aller Liebe, aber wie kann: Erstens: Bei einem Brainstorming so ein Slogan rauskommen? Zweitens: bei den Spielern und den Kameramännern keine Fragen aufkommen? Drittens: Weder die PR-noch die Social-Media-Abteilung etwas dagegen sagen?
  • „Keine Politik im Stadion“ ist übrigens auch schon Politik im Stadion. Und sehr vielsagend obendrein.
  • Leute, was ist los mit euch? Wieso bekommt ihr kein vernünftiges Statement gegen Rassismus hin. Keine Politik ist als Aussage nur die niedergeschriebene Hilflosigkeit, sich wirklich diesem Problem bei Hansa anzunehmen.
  • Mit anderen Worten: „Es gibt keinen Rassismus bei Hansa, 100%, und wer doch sagt, handelt politisch, und das wollen wir nicht.“
  • Es ist alles nur noch peinlich.
  • Kleine Erinnerung, dass Hansa ohne Politik heute ein insolventer Fliegenschiss in der Geschichte des Fußballs wäre. Zudem gibt es keinen ~unpolitischen~, passiven Antirassismus. Das ist einfach nur hohle Heuchelei.
  • Was macht eure Kommunikationsabteilung beruflich?

Hansa hatte mit dem Image-Video eigentlich geplant, sich von unsäglichen Spruchbändern und Botschaften seiner eigenen Fans zu distanzieren. Schon nach dem brisanten Duell beim FC St. Pauli am 26. Februar hatte die Klub-Führung vor exakt zwei Wochen schockiert bilanziert: „In den vergangenen Wochen wurden nicht nur einmal Grenzen klar überschritten.“

Beim Hamburg-Gastspiel Ende Februar waren unter anderem Sanitäranlagen zerstört und Trümmerteile als Wurfgeschosse verwendet worden. Von Symbolen mit rechtsradikalem Hintergrund, Randale, Homophobie bis zu Gewalt gegenüber gegnerischen Fans und Sicherheitspersonal war jedes Mittel recht, um den ohnehin schon massiv angekratzten Ruf des Klubs weiter in den Schmutz zu ziehen.

Den Verein macht das Fehlverhalten seiner Fans fassungslos – zumindest, wenn man den jüngsten Statements glauben mag. Ähnlich resigniert nahmen die Nutzerinnen und Nutzer bei Social Media jetzt allerdings auch den hilflosen Rostocker Versuch auf, sich klar zu positionieren. (bc)