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Ex-Köln-Boss zum FC LiverpoolNun offiziell: Jörg Schmadtke heuert bei Jürgen Klopp an

Wolfsburgs langjähriger Geschäftsführer Jörg Schmadtke ist im Stadion.

Jörg Schmadtke war zuletzt beim VfL Wolfsburg beschäftigt. Das Bild zeigt ihn am 5. Februar 2023.

Jörg Schmadtke beendet seinen Fußball-Ruhestand. Der Sport-Funktionär schließt sich dem FC Liverpool und Jürgen Klopp an.

Eigentlich hatte Jörg Schmadtke (59) seine Karriere für beendet erklärt. Zum 1. Februar 2023 gab der Sport-Geschäftsführer seinen Posten beim VfL Wolfsburg auf: „Ich mache das alles nun schon so lange und habe für mich gemerkt, dass es an der Zeit ist, dieses Kapitel zu beenden“, sagte er zum Abschied. „Es gibt noch andere Dinge im Leben, die ich machen möchte. Da denke ich in erster Linie an meine Frau, meine Familie, die viele Jahre zurückstecken mussten.“

Damals sagte er, seine Ehefrau Andrea werde „ab jetzt die Planungen übernehmen, und das hat sie sich verdient“. Das Ehepaar wolle „jetzt ein bisschen was von der Welt sehen.“ Allerdings schloss er auch eine Rückkehr ins Business nicht kategorisch aus, für den Fall „dass meine Frau mich wieder rausjagt. Ich glaube es ehrlich gesagt aber nicht“, so Schmadtke damals.

Doch wie der FC Liverpool am Dienstag (30. Mai 2023) bekannt gab, heuert Schmadtke bei den Reds an. Der Klub von Erfolgstrainer Jürgen Klopp (55) beendet somit die Suche nach einem Nachfolger für Sportdirektor Julian Ward (41), der zum 30. Juni ausscheiden wird.

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Jörg Schmadtke: Das Beste kommt zum Schluss

In einem Statement des Vereins hieß es von Mike Gordon, Geschäftsführer der Fenweay Sports Group: „Zunächst möchte ich Jörg im Liverpool Football Club willkommen heißen, in dem Wissen, dass er eine Fülle von Wissen und Erfahrung in eine Rolle einbringen wird, in der solche Qualitäten sowohl für ihn als auch für uns nur von Vorteil sein können“

Schmadtke werde mit der Fußballabteilung zusammenarbeiten, dabei Trainer Klopp unterstützen und den Verein weiterentwickeln.

Dass sich mit dem FC Liverpool ein absoluter Top-Klub bei Schmadtke gemeldet hat, hätte der grummelige Manager wohl selbst nicht erwartet. Verständlicherweise ein Grund, um den Ruhestand aufzuheben, auch ohne von der Ehefrau herausgejagt zu werden – getreu nach dem Motto „das Beste kommt zum Schluss“.

Schließlich sind die Reds für Schmadtke die Krönung einer Laufbahn, in welcher er zwar durchaus bei großen Vereinen beschäftigt war, diese aber nie in der Weltspitze vertreten waren. Für Alemannia Aachen (2001 bis 2008), Hannover 96 (2009 bis 2013), den 1. FC Köln (2013 bis 2017) und den VfL Wolfsburg (2018 bis 2023) war Schmadtke als Geschäftsführer Sport respektive Sportdirektor zuständig.

Jörg Schmadtke ist Europa-Garant

Alle seine Vereine führte Schmadtke in den Europapokal. Zweitligist Alemannia Aachen qualifizierte sich 2004 über das DFB-Pokalfinale für das internationale Geschäft. Als unterklassiger Verein überstand man sogar sensationell die Gruppenphase des UEFA-Cups. 2011 belegte Hannover 96 unter der Schmadtke-Leitung Tabellenplatz vier mit einem klubinternen Punkte-Rekord.

Auch in Köln erlebte der ehemalige Torwart eine erfolgreiche Zeit. Gemeinsam mit Trainer Peter Stöger (57) transformierte er den FC vom Abstiegskandidaten zum Bundesliga-Klub, 2017 gelang die Qualifiktion für die Europa League. Als der Erfolg in der Folgesaison ausblieb, trennten sich die Wege.  Dem VfL Wolfsburg gelang unter Schmadtke der Turnaround von zweijähriger Relegation zu regelmäßiger Euro-Qualifikation.

Bei all seinen Stationen zeichnete sich Schmadtke mit klugen Entscheidungen auf dem Transfermarkt aus - auch auf der Trainerposition. Waren Dieter Hecking (58), Mirko Slomka (55), Peter Stöger, Oliver Glasner (48) vor ihrem Schmadtke-Engagement noch unbekannte Trainer, erwiesen sie sich trotz dessen immer als Glücksgriff, wenngleich Ex-FC-Trainer Stöger nicht von Schmadtke installiert wurde.

„Streitbarer Mensch“ Jörg Schmadtke 

Doch ein Teil der Wahrheit ist auch, dass Schmadtke kein einfacher Typ ist. Mit Slomka, sowie Glasner überwarf sich der Manager, was in Trainer-Entlassungen resultierte. Auch in Köln war sein Ende nicht ohne entsprechende Nebengeräusche. Der Wolfsburger Aufsichtsratschef Frank Witter (64) sagte: „Er ist ein streitbarer Mensch mit Prinzipien und klaren Sichtweisen. Wenn man nicht mit seinem Wertegerüst übereinstimmt, kann es auch schon mal schwierig mit ihm werden. Da ist er kein abgeschliffener Kieselstein, sondern ein Typ.“

Das hat auch Schmadtke selbst verstanden: „Ich bin kein bedingungsloser Folger, kein Hinterhermarschierer, ich versuche meine eigene Identität auszuleben, mit allem Für und Wider“, so der Sport-Funktionär. 

Den FC Liverpool soll Schmadtke gemeinsam mit Klopp wieder an die nationale und internationale Spitze heranführen. Nach einem schwachen Saisonstart und immer wieder wechselnden Leistungen, haben sich die Reds immerhin für das internationale Geschäft qualifiziert. Neuzugänge wie Darwin Núñez (23, 80 Millionen Euro) oder Cody Gakpo (24, 45 Millionen Euro) schlugen nicht zu 100 Prozent ein. Das soll sich mit Schmadtke ändern. (fs)