Suriname-Vize Ronnie Brunswijk machte sich mit seiner Selbstaufstellung zum Rekordhalter als ältester Fußballer. Nun wurde dem Klub-Besitzer ein zwielichtiges Video aus der Kabine des Gegnerteams zum Verhängnis.
Nach AltersrekordSuriname-Vize wegen Skandal-Video gesperrt

Copyright: imago images/Hollandse Hoogte
Surinames Vizepräsident Ronnie Brunswijk im Parlament von Suriname am 29. Juni 2020
Moengo/Suriname. Surinams Vizepräsident Ronnie Brunswijk (60) ist nach seinem Rekord-Einsatz bei der 0:6-Niederlage in der CONCACAF League für drei Jahre gesperrt worden. Grund dafür ist ein Video, dass den Klub-Besitzer in der gegnerischen Kabine zeigt während er Geldscheine verteilt.
Zwielichtige Szenen nach der Partie
Im Achtelfinal-Hinspiel zwischen Inter Moengotapoe aus Suriname und CD Olimpia aus Honduras kam es am vergangenen Dienstag (21. September) zu einem absoluten Novum im Profifußball. Surinams Vizepräsident und gleichzeitiger Moengotapoe-Besitzer Ronnie Brunswijk stellte sich selbst hinter seinem Sohn Damian Brunswijk (21) im Sturm auf. Damit wurde der Politiker zum ältesten Fußballer, der je bei einem internationalen Vereins-Wettbewerb zum Einsatz kam.
Doch bereits kurz nach Abpfiff verbreitete sich in den Sozialen Medien ein skandalöses Video. Man sieht Brunswijk nach der 0:6-Niederlage seines Klubs oberkörperfrei in der Kabine des Gegnerteams wie er Geldscheine verteilt. Vier Tage später wurde der Vizepräsident nun vom Dachverband CONCACAF (Nord-/Zentralamerika und Karibik) wegen „schwerer Verstöße gegen Integritätsregeln“ für drei Jahre gesperrt. Außerdem wurden beide Klubs zusätzlich aus der laufenden CONCACAF League verbannt.
„Nach der Bewertung der in dem Video gezeigten Handlungen und der Prüfung der schriftlichen Erklärungen beider Vereine hat der Disziplinarausschuss festgestellt, dass es nach dem Spiel zu schwerwiegenden Verstößen gegen die Integritätsregeln gekommen ist“, hieß es in einem Statement des Verbands. Da die Ermittlungen noch andauern, seien weitere Sanktionen möglich.
Nicht der erste Skandal von Brunswijk
Für den Politiker reiht sich der Vorfall nahtlos in sein bisheriges Leben ein. Der ehemalige Armee-Offizier und frühere Rebellenführer kann seine Heimat wegen mehrerer Haftbefehle nicht ohne das Risiko einer Verhaftung auf ausländischem Boden verlassen.
In Abwesenheit wurde Brunswijk wegen Drogenhandels in Surinams früherer Kolonialmacht Niederlande 1999 zu acht Jahren Gefängnis und ein Jahr später in Frankreich sogar zu zehn Jahren hinter Gittern verurteilt. (sid/job)