Joao Félix spielte schon satte Ablösesummen ein, doch ein Weltstar ist der Portugiese nicht. Geht es für einen Neuanfang jetzt zurück in die Heimat.
Schon mit 25 gescheitert?200-Millionen-Euro-Mann plant drastischen Schritt
von Béla Csányi (bc)
Für gerade einmal sechs Spieler wurde in der Geschichte des Fußballs mehr Geld ausgegeben als für Joao Félix (25). Der Offensiv-Star aus Portugal setzte bereits rund 200 Millionen Euro an Ablösesummen um, die Leistungen stimmen aber schon lange nicht mit den schwindelerregenden Leistungen überein.
Alleine dass ein Spieler mit derartigem Renommee in den vergangenen Jahren dreimal ausgeliehen wurde, macht schon deutlich: Die einst so vielversprechend gestartete Karriere des Dribblers befindet sich schon länger in einer Sackgasse. Geht bei ihm jetzt alles auf Anfang zurück?
Joao Félix: Wiedervereinigung mit altem Förderer?
Als Félix 2019 im Alter von 19 Jahren für 127,2 Millionen Euro von Benfica Lissabon zu Atlético Madrid wechselte, schien der Hauptstadt-Klub nur eine Durchgangsstation, um später bei einem der allergrößten Vereine zu spielen.
Zwar folgten seitdem auch zahlreiche prominente Arbeitgeber (FC Chelsea, FC Barcelona, AC Mailand), doch der 45-malige Nationalspieler wurde letztlich nur zwischen den großen Namen hin und her geschoben. Félix empfahl sich für die jeweiligen Wechsel eher durch seine Vorschusslorbeeren als mit überragenden Leistungen auf dem Platz.
Das schon länger anhaltende Interesse von Heimatverein Benfica dagegen ergibt sich auch durch andere Kriterien: Félix könnte in der Heimat einen drastischen Schritt zurückgehen, um in seiner Karriere noch einmal zwei nach vorne zu machen.
Gemessen an den einstigen Ansprüchen, einer der besten Spieler der Welt zu werden, galt er bei seinen jüngsten Stationen jeweils als gescheitert, war zu selten einer der entscheidenden Akteure. So auch bei seiner Rückrunden-Leihe vom FC Chelsea an Milan.

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Die Karriere von Joao Félix ist schon länger eingeschlafen, daran änderte auch die Leihe zu Milan nichts.
Mit Trainer Bruno Lage (49) hätte Benfica auch ein Ass im Ärmel, er trainierte Félix schon einmal vor dem Mega-Transfer nach Madrid. „Wir möchten wirklich, dass Joao zurückkommt“, sagte der Coach zuletzt. Sein einstiger Schützling erklärt sich inzwischen ebenfalls für den Schritt bereit.
„Bruno Lage als Trainer, den ich kenne und der in meiner Karriere sehr wichtig war, begünstigt meine Entscheidung. Ich wäre sehr zufrieden damit, zu Benfica zurückzukehren“, preschte Félix nun vor.
Klar ist aber auch: Die Rückkehr wäre verbunden mit deutlichen Einbußen beim Gehalt, es sei denn, der FC Chelsea übernimmt bei einem Leih-Geschäft weite Teile des auf 8 Millionen Euro geschätzten Salärs. Lage sagte vor einigen Wochen schon: „Der Wunsch ist groß, aber beide Seiten müssen die finanziellen Bedingungen klären.“
Dass Joao Félix diese Summe noch bis 2031 Jahr für Jahr vertraglich zusteht, dürfte den Klub-Bossen in London einiges an Kopfzerbrechen bereiten. Ein Neuanfang in der Heimat könnte die Karten für alle Beteiligten aber womöglich noch einmal neu mischen.