Seit seiner Bank-Degradierung im WM-Achtelfinale steht Portugals Superstar Cristiano Ronaldo mehr denn je in der Kritik. Nun stellt sich Mesüt Özil hinter seinen Ex-Teamkollegen.
Nach Bank-DegradierungMesut Özil stellt sich hinter Cristiano Ronaldo: „Was ist daran überraschend?“
Copyright: imago/Alterphotos
Mesut Özil hat sich nach der heftigen Kritik an Cristiano Ronaldo hinter seinen Ex-Teamkollegen (das Foto zeigt beide am 3. April 2013 im Trikot von Real Madrid) gestellt.
Nachdem er im WM-Achtelfinale gegen die Schweiz (6. Dezember 2022) nur von der Bank kam, brodelt die Gerüchteküche rund um Portugals Superstar Cristiano Ronaldo. Wollte der 37-Jährige aus Katar abreisen? Und was macht eigentlich sein persönlicher Betreuer vor Ort?
So sehr wie aktuell stand Ronaldo – zumindest, was die Nationalmannschaft angeht – noch nie in der Kritik. Da hilft es auch wenig, dass sowohl seine Schwester als auch seine Frau öffentlich harsche Kritik an Trainer Fernando Santos (68) und sogar ganz Portugal übten.
Mesut Özil verteidigt Cristiano Ronaldo
Gefundenes Fressen für die heimische Presse, die sich anschließend geschlossen auf den fünffachen Ballon-d'Or-Gewinner einschoss. Und selbst die Rückendeckung der Bevölkerung genießt Ronaldo nicht mehr.
In einer Umfrage der Sportzeitung „A Bola“ stimmte ein extrem großer Anteil dafür, dass der einstige Liebling der Nation im WM-Viertelfinale gegen Marokko wieder auf der Bank Platz nehmen solle.
Einer, der die Kritik an Ronaldo so gar nicht verstehen kann, ist Mesut Özil (34). Via Twitter forderte der frühere deutsche Nationalspieler, der von 2010 bis 2013 gemeinsam mit dem Portugiesen bei Real Madrid kickte, einen respektvolleren Umgang mit seinem Ex-Teamkollegen.
„Ich verstehe wirklich nicht, woher diese ständige Negativität der Presse über Cristiano kommt“, schrieb Özil am Freitag (9. Dezember 2022) beim Online-Nachrichtendienst. „Er ist bald 38 Jahre alt – was ist daran überraschend, dass er keine 50 Tore pro Saison mehr schießt? Jeder Fußballfan da draußen sollte froh sein, dass er zusehen konnte, wie er 20 Jahre lang Weltklasse-Fußball gespielt hat.“ Nehmen Sie hier an einer EXPRESS.de-Umfrage teil:
Özil weiter: „Die Medien versuchen nur, Klicks zu bekommen, und Experten, die keine Karriere mehr haben, wollen nur Aufmerksamkeit mit seinem großen Namen bekommen und versuchen, ihn schlecht aussehen zu lassen.“
„Jeder sollte einem der größten Sportler der Sportgeschichte mehr Respekt entgegenbringen“, untermauerte Özil seine Meinung. „Ich glaube nicht, dass irgendjemand aus der neuen Generation in der Lage sein wird, seine Zahlen noch einmal zu erreichen. Er wird für immer in seiner eigenen Kategorie bleiben.“
Ronaldo stand im Achtelfinale der Weltmeisterschaft in Katar zuletzt zum ersten Mal seit der Europameisterschaft 2008 bei einem großen Turnier nicht in der portugiesischen Startelf. Ob er im Viertelfinale am Samstag (10. Dezember 2022, 16 Uhr) wieder auf der Bank Platz nehmen muss, ist noch nicht bekannt. Nach dem Gala-Auftritt seines Ersatzmanns Goncalo Ramos (21), der beim 6:1-Erfolg über die Schweiz dreimal traf, erscheint dieses Szenario aber wahrscheinlich.
Zumindest erfuhr der Gescholtene am Freitag etwas Rückendeckung von seinem Trainer. „Lasst ihn in Ruhe“, antwortete Santos auf eine der vielen Ronaldo-Nachfragen. Den Wirbel rund um seine Person habe er „nicht verdient nach allem, was er für den portugiesischen Fußball getan hat“. Er forderte, „die Polemik zu beenden“. (sal)